Praxis-Monitor Futtermischwagen

So bewerten Praktiker ihre Futtermischwagen!

Futtermischwagen sind in Milchviehbetrieben weit verbreitet. Die DLG hat im Rahmen eines Praxismonitors rund 700 Milchviehbetriebe zu ihren Erfahrungen befragt.

In der Praxis sind drei Futtermischwagen-Bauarten (Horizontal-, Vertikal- und Freifallmischer) verbreitet. Sie werden als gezogene sowie als selbstfahrende Modelle angeboten, wobei in Deutschland die gezogenen Futtermischwagen eindeutig dominieren. Hinsichtlich der Befüllung wird zwischen Selbst- und Fremdbefüllern unterschieden.
  • Für Fremdbefüller ist in der Regel ein Front-, Rad- oder Teleskoplader erforderlich,
  • Selbstbefüller hingegen verfügen über eine Fräse oder ein Schneidschild.

  • Für Fremdbefüller ist in der Regel ein Front-, Rad- oder Teleskoplader erforderlich,
  • Selbstbefüller hingegen verfügen über eine Fräse oder ein Schneidschild.

Die viehhaltenden Betriebe, die an der Befragung teilgenommen haben, verfügen über eine durchschnittliche Nutzfläche von 180 ha mit einem durchschnittlichen Viehbesatz von 243 Tieren. 89 % aller Teilnehmer waren Milchviehbetriebe, die Grünlandfläche betrug in Schnitt 60 ha.

So wird gefüttert

Grassilage ist die wichtigste Grundfutterkomponente mit einem Anteil von fast 50 %. Der  Anteil von Maissilage betrug 40 %. Luzerne und Ganzpflanzensilage werden jeweils zu 5 % eingesetzt. Als Zusatzkomponenten werde Pressschnitzel (rund 40 %) und Treber (rund 26 %) am häufigsten eingesetzt. Die durchschnittliche Höhe der Futterstöcke beträgt 3 m, einzelne reichen bis auf 8 m Höhe. Rund 90 % der Betriebe können auf ein Futterlager in relativer Stallnähe zurückgreifen, einzelne Betriebe müssen jedoch mehrere Kilometer überwinden.

Siloking am weitesten verbreitet

Die befragten Betriebe verwenden Modelle von insgesamt 14 verschiedenen Herstellern. Am stärksten vertreten sind die Marken Siloking und Strautmann, gefolgt von BvL, Keenan, Triolet und Kuhn. Hersteller wie Walker, Scariboldi oder Faresin sind nur vereinzelt auf den betrieben zu finden. Die Futtermischwagen sind im Schnitt sieben Jahre alt, die ältesten Modelle sind bereits seit 14 Jahren im Einsatz.
Wird ein Futtermischwagen ausgetauscht, greifen die meisten Betriebsleiter auf Neumaschinen zurück, nur ein Fünftel kaufen gebrauchte Mischwagen. Knapp drei Viertel der Befragten nutzen fremdbefüllende Mischwagen, nur 26 % arbeiten mit Selbstfahrern. Die vorherrschende Bauart bilden die Vertikalmischer mit einem Anteil von rund 70 %. Nur knappe 18 % vertrauen einem Horizontalmischer, weitere 12 % setzten einen Paddelmischer ein.
Der Leistungsbedarf variiert in Abhängigkeit von der Größe des Futtermischwagens, des Mischsystems und der eingesetzten Futterkomponenten, sowie deren Struktur und Zusammensetzung erheblich. Das durchschnittliche Fassungsvermögen der Futtermischwagen der befragten Betriebe beträgt 13 m3, wobei die Werte von 4 m3 bis 24 m3 reichen. Davor gespannt werden Traktoren mit durchschnittlich 93 kW (knapp 127 PS). Damit wird ausreichend Leistung für eine ordentliche Mischung der Futterkomponenten zur Verfügung gestellt. Das konnten die befragten Landwirte auch bestätigen. Nur knapp sieben Prozent der Landwirte würden den Leistungsbedarf ihres Mischwagens als zu hoch einstufen, 48 % schätzen ihn als normal und 46% als gering ein.

Drei Mischungen täglich

Die meisten Betriebe stellen täglich drei Futtermischungen zusammen, Spitzenreiter hingegen ist ein Betrieb mit elf Mischungen pro Tag. Die durchschnittliche Mischung besteht dabei aus sechs Einzelkomponenten. Dafür müssen täglich im Schnitt zwei Stunden aufgewendet werden, Großbetriebe benötigen bis zu zehn Stunden. Der eigentliche Mischvorgang, nach Zugabe der letzten Futterkomponente, dauert im Schnitt der Betriebe neun Minuten, Spitzenwerte von 15 bis 20 Minuten sind aber keine Seltenheit. Erstaunlich in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass annähernd alle Betriebe von einer guten bzw. schonenden Behandlung des Futters sprechen. Eine ähnlich gute subjektive Beurteilung erhielt die Mischgenauigkeit und die ausgeworfene Futtermenge am Trog. Weniger gut hingegen wurde die Gleichmäßigkeit des Austrags, die Wurfweite und die Vollständige Entleerung des Behälters beurteilt.

Zufrienden mit Haltbarkeit

Bedienungsanleitungen werden im Allgemeinen eher ungern gelesen, so auch hier. Nur knapp 40 % der Befragten nutzten die Bedienungsanleitung, um sich vor der Inbetriebnahme zu informieren. 31 % der Teilnehmer bevorzugen hier „Learning by Doing“, etwa ein Viertel nutzt den Herstellerservice und 5 % holen sich Rat bei Berufskollegen.
Futtermischwagen müssen in der Praxis viel wegstecken, trotzdem wird deren Haltbarkeit von den Praktikern überwiegend mit gut bewertet (rund 75 %). Nur weniger als 2 % der Befragten sind mit der Haltbarkeit nicht zufrieden. Des Weiteren erhielten die einzelnen Mischwagen ein ausgesprochen gutes Gesamturteil für die Betriebssicherheit, das spricht ebenso für die Robustheit der Wagen. Wenn Schäden auftreten, dann vorranging am Austrag oder an der Wiegeeinrichtung.
Die Messer sind wohl das häufigste Verschleißteil am Futtermischwagen, nahezu von allen befragten Landwirten wurden sie genannt. Auch die Überlastsicherung wurde häufig angegeben, wobei hier meist nur die Abscherschraube betroffen ist. Vereinzelt wurde auch die Mischschnecke selbst, das Getriebe oder sogar der Mischbehälter als Verschleißteil aufgeführt.
Der Kunde ist König! Das sollte der Anspruch einer jeden Werkstatt sein. Das klappt auch in vielen Fällen, die Hälfte der Befragten geben ihrem Kundendienst gute Noten. Knapp 25 % sind zufrieden und nur 5 % sind ganz und gar unzufrieden.

Preis nur nachrangiges Kriterium bei der Kaufentscheidung

In diesem Punkt ist die technische Ausstattung mit 26 % wichtigstes Merkmal. Fast ebenso entscheidend sind aber auch persönliche Referenzen und Erfahrungswerte (knapp 25 %). Erst dahinter rangiert der Preis, gefolgt von der Marke. Der Wiederverkaufswert spielt hier keine Rolle.
Quelle: Roland Hörner und Dr. Harald Reubold, DLG-Testzentrum