Liegeboxen

Neue, kuschelweiche Hoch-Tief-Box

Tiefboxen stehen zumeist für besten Kuhkomfort. Doch damit sie funktionieren, ist ein hoher Material- und Zeitaufwand nötig. Wer nicht auf den Komfort einer Strohbox verzichten möchte, aber Einstreu und Zeit einsparen will, für den gibt es nun einen Kompromiss: Die maxiBOX, eine eingestreute Gummibox. Bereits Ende 2011 wurde die neue Komfort-Liegebox von der Fa. Kraiburg (Tittmoning) vorgestellt. Nun konnten wir einen ersten Blick auf das System in der Praxis werfen (mit Bildergalerie).

Ein gleichbleibend hoher Komfort in der Tiefbox ist nicht immer leicht. Wird die Liegefläche nicht regelmäßig gepflegt und nachgestreut, kommt es schnell zur Kuhlenbildung und harten Liegeflächen. Die Bugbegrenzung vorne sowie die hintere Aufkantung kann den Kühen an Beinen und Eutern drücken.
maxiBOX

(Bildquelle: Elite Magazin)

Die maxiBOX bietet nun mehr Komfort, bei weniger Arbeit und geringerem Einstreubedarf. Das System besteht aus drei Komponenten:
1. Der Gummibelag (maxiLONGLINE):
Die weiche Gummimatte mit 30mm Stärke wird auf ein 10cm hohes Betonfundament mit 3% Gefälle gelegt. Auf die Gummimatte wird 3-5cm dick eingestreut (Strohhäcksel, Stroh-Kalk-Gemisch, Sägemehl, etc.). In die Oberfläche der Gummimatte ist ein U-förmiges Profil eingeprägt, dass die Einstreu hält und die Matratzenbildung fördert. In den vorderen 20cm dreht sich die U-Profilierung, damit die Einstreu auch nach vorne festgehalten wird. Im hinteren Bereich fällt die Matte auf 22mm Dicke ab, ebenso sind breite Drainagerillen eingeprägt, so dass Flüssigkeiten absickern können.

2. Das hintere Gummiprofil (maxiSTEP):

Mit einer Höhe von 12,5cm hält die hintere Aufkantung die Einstreu in der Box. Es ist elastisch und ergonomisch angeschrägt, so dass sich die Kuh komfortabel Ablegen kann. Integriert ist außerdem eine Drainage, die die Flüssigkeiten von der Box auf die Laufgänge ableitet. 

3. Die vordere Gummibugschwelle (maxiBOARD):

Die Bugschwelle mit 11cm Höhe ist nach vorne und hinten abgerundet. So können die Kühe bequem ihre Vorderbeine ausstrecken, ebenso ist es möglich die Einstreu aus dem Kopfkasten in die Box zu ziehen. Über die Bugschwelle werden die Matten mit langen Schrauben befestigt.
Als seitliche Liegeflächenabgrenzung kann ein Längsprofil (maxiPROFIL) angebracht werden.
Maße MaxiBOX

(Bildquelle: Elite Magazin)


 
Auf einem Praxisbetrieb mit 50 Fleckviehkühen ist die Hälfte der Liegeboxen mit dem maxiBOX-System ausgestattet, der Rest sind Tiefboxen. Milcherzeuger H. ist vom Konzept überzeugt: „Ich brauche bis zu 60% weniger Stroh bei diesen Boxen! Gerade in meiner Region ist Stroh knapp und teuer“. Alle 7 bis 10 Tage mischt er die Einstreu aus 70% Strohhäcksel, 15% Kalk und 15% Wasser, welche er in den Kopfkästen der Liegeboxen lagert. Bei Bedarf verteilt er das Material dann auf den Liegeflächen. Die Boxen sind trocken und weich. „Die neuen Boxen benötigen deutlich weniger Pflege als die restlichen Tiefboxen. Gerade wenn die Boxenpflege nachlässt, legen sich die Kühe lieber in die maxiBOX“, erzählt er.
Es scheint, als wäre mit der maxiBOX ein praxisreifer Kompromiss auf dem Markt, der die Vorteile einer Tiefbox (Stroheinstreu und hoher Liegekomfort) mit denen einer Hochbox (wenig Einstreu, wenig Arbeit) kombiniert. Das komplette System ist für 170€/lfd.m ohne MwSt, ohne Montage erhältlich.

Hätten Sie’s gewusst?

Die Gummimatten der Liegeboxen bestehen zu 80-90% aus alten Autoreifen. Die ganzen Reifen werden geschreddert und sortiert bis ein feines Gummigranulat übrig bleibt. Ein weiterer großer Anteil sind die faserigen Reste aus der Reifenrunderneuerung von alten Flugzeug- und LKW-Reifen. Zusammen mit Ölen, Schwefel und weiteren Komponenten wird die Mischung vulkanisiert (Hitze und Druck). Dadurch entsteht eine formstabile, sehr haltbare Gummimatte.