Schweizer Milcherzeuger unter starkem Druck

Die Schweizer Milcherzeuger stehen derzeit unter enormem Druck. Denn neben dem gegenwärtigen Preisdruck auf dem Milchmarkt sind die Milchbauern auch durch die Aufwertung des Frankens und die neue Ausrichtung der Direktzahlungen beeinträchtigt. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) gehe aufgrund der Neuausrichtung in einer Analyse von durchschnittlich 5 % geringeren Zuwendungen für Milchviehbetriebe in der Tal- und Hügelzone aus.
Entsprechend angespannt war nach Angaben der Dachorganisation der Schweizer Milchproduzenten (SMP) auch die Stimmung auf der diesjährigen Delegiertenversammlung. „Es geht darum, den Schaden für die Milchproduktionsbetriebe und die Milchwirtschaft in der Schweiz zu minimieren“, betonte SMP-Präsident Hanspeter Kern. Der Verband habe deshalb eine ganze Reihe von Vorschlägen und Forderungen in Richtung Politik auf den Weg gebracht. Dazu zählen laut Kern unter anderem die Aufstockung des Nachtragskredites für das „Schoggigesetz“, gemäß dem Ausgleichsbeiträge für Agrarrohstoffe gezahlt werden, die wie Schokolade oder Biskuits in verarbeiteter Form exportiert werden. Auch müssten Finanzmittel für zusätzliche Absatzförderungsmaßnahmen im Inland und für den Käseexport bereitgestellt werden. Der SMP setze sich außerdem mit Vehemenz beim Lebensmitteleinzelhandel und den Milchverarbeitern gegen unnötige Preissenkungen auf dem Rücken der Milchproduzenten ein. Als Marktstabilisierungsmaßnahme habe der Dachverband beschlossen, über die Firma LactoFama AG kurzfristig frei verfügbare Milch von den Käsereien aus dem Markt zu nehmen. Ferner sei über die Marketingagentur Swissmilk kurzfristig das Projekt „Swissmilk inside“ lanciert worden, mit dem die Konsumenten für den Kauf von Milchprodukten aus Schweizer Milch sensibilisiert und animiert werden sollten, berichtete Kern.   AgE