Österreich

IG Milch entäuscht über Milchkrisengipfel

Enttäuscht über den „Milchkrisengipfel“, bei dem vorvergangene Woche die Spitzen des Österreichischen Bauernbundes und der Landwirtschaftskammer gemeinsam mit Agrarminister Andrä Rupprechter am Rande der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern in Gnadenwald über Lösungsmöglichkeiten diskutierten, hat sich die IG Milch gezeigt.
Die Situation der Milcherzeugerbetriebe in Österreich könne durch Exportoffensiven nicht verbessert werden, und auch das Ende der Sanktionen gegen Russland bringe keine Lösung auf Sicht, kommentierte der Vorsitzende der IG-Milch, Ewald Grünzweil. Tatsache sei für ihn, dass seit dem Auslaufen der Milchquote die Preise ständig fielen. Österreich produziere mit zu wenigen Betrieben, aber zu vielen, zu hoch gezüchteten Kühen zu viel Milch in einem gesättigten Markt, erklärte Grünzweil. Jede andere Branche reagiere bei Überschüssen mit einer Drosselung der Produktion. Nur bei der Milch animiere man die Erzeuger, bei sinkenden Preisen mehr zu produzieren. Grünzweil forderte Molkereien und Bauern auf, sich auf schnellstem Weg an einen Tisch zu setzen, um das Marktgleichgewicht wiederherzustellen. Eine Drosselung der Produktion würde durch eine Stabilisierung des Preises den Landwirten guttun.
Noch vor dem Milchgipfel hatte der Präsident der Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM), Helmut Petschar, wirksame Entlastungsmaßnahmen für den heimischen Milchmarkt verlangt. Minister Rupprechter sei gefordert, auf EU-Ebene eine Anpassung des Interventionspreises und einen Verzicht auf die Erhebung der Superabgabe für das abgelaufene Milchwirtschaftsjahr durchzusetzen. (AgE)