Ökolandwirte am Pachtmarkt gefühlt benachteiligt

Von rund 400 befragten Biolandwirten fühlt sich die Hälfte am Pachtmarkt grundsätzlich benachteiligt. Dies ist das Ergebnis einer Befragung von 400 Biolandwirten und 25 Verpächtern in fünf Regionen, die von der Universität Rostock durchgeführt wurde.

Etwa 30 % der Befragten haben bereits schlechte Erfahrungen in Pachtangelegenheiten gemacht. Dabei handelte es sich allerdings vorwiegend um Probleme die auch konventionell Betriebe hätten, wie etwa die Konkurrenz um Flächen und steigende Pachtpreise. Ökospezifische Nachteile am Pachtmarkt seien dagegen

  • der durch die Produktionsweise bedingte, höhere Pachtflächenbedarf,
  • eine eingeschränkte Auswahl an Verpächtern,
  • der Mangel an geeigneten Ökoflächen,
  • eine relativ kurze Pachtzeit von drei bis vier Jahren,
  • und die wachsende Zahl an Biogasanlagen (vor allem im Raum Lüneburg).

Die restlichen 70 % der Teilnehmer gaben an, dass sie bei der Umstellung ihrer Betriebe keine Probleme bezüglich der Pachtflächen gehabt haben.
  • der durch die Produktionsweise bedingte, höhere Pachtflächenbedarf,
  • eine eingeschränkte Auswahl an Verpächtern,
  • der Mangel an geeigneten Ökoflächen,
  • eine relativ kurze Pachtzeit von drei bis vier Jahren,
  • und die wachsende Zahl an Biogasanlagen (vor allem im Raum Lüneburg).

Starke regionale Unterschiede

Bei den Ergebnissen wurden große regionale Unterschiede deutlich: Im Raum Lünebrug fühlten sich 80 % der Befragten benachteiligt, im Raum Freiburg hingegen nur 23 %.

Die Umfrage war teil einer zweijährigen Studie, die im Rahmen des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) erfolgte.
Das BÖLN resümierte aus den Ergebnisse, dass es trotz der überwiegend negativen Wahrnehmung, jedoch keine systematische Benachteiligung der Ökobetriebe über alle Regionen hinweg gäbe. (AgE)