Neuseeländer verhalten optimistisch

Die Zuversicht in Neuseeland wächst, dass jetzt der Tiefpunkt der Milchpreiskrise erreicht ist und sich die Preise zum Jahresende wieder befestigen werden. In einer aktuellen Marktprognose geht das Landwirtschaftsministerium in Wellington davon aus, dass sich Angebot und Nachfrage am Weltmarkt angleichen werden. So soll in der bis Mai 2017 laufenden Saison für ein Kilogramm Milchfeststoff im Schnitt 4,85 NZ$ (3,04 €) erlöst werden. Das wären zwar gut 14 % mehr als in der Krisensaison 2015/16. Das Zehnjahresmittel von 5,85 NZ$ (3,67 €) würde aber deutlich unterschritten. Mittelfristig soll sich der Anstieg der Milchpreise fortsetzen und die Auszahlungsleistung 2020 bei 6,61 NZ$ pro Kilogramm Milchfeststoff liegen. Unterstützung erhielt die positive Markteinschätzung des Ministeriums durch den Vorsitzenden des Molkereikonzerns Fonterra, John Wilson: „Alle Indikatoren deuten darauf hin, dass sich der Milchmarkt in den nächsten sechs bis zwölf Monaten wieder mehr im Gleichgewicht befinden wird.“ Allerdings wollte sich Wilson nicht darauf festlegen, zu welchem genauen Zeitpunkt und in welchem Ausmaß der Preisanstieg einsetzen wird. Er gehe jedoch davon aus, dass aufgrund der niedrigen Preise nun auch in der EU der Anstieg der Milcherzeugung gebremst werde und dies für den globalen Markt entlastend wirke, auch wenn noch große Mengen von Magermilchpulver und Butter auf Lager seien. Nach Schätzungen des Wellingtoner Agrarressorts belief sich die neuseeländische Milcherzeugung im Wirtschaftsjahr 2015/16 auf 1,86 Mrd kg Milchfeststoff, was einem Rückgang von 1,6 % gegenüber der Vorsaison entsprechen würde. Für 2016/17 wird mit einer Stagnation gerechnet. (AgE)