EU-Agrarminister fordern finanzielle Anreize zur Mengenreduzierung

Landwirtschaftsminister und EU-Agrarkommissar Phil Hogan sind sich einig, dass die Milchbauern nur über finanzielle Anreize, aber nicht gesetzlich zu einer Einschränkung der Milchmenge bewegt werden sollten. Hogan erklärte beim Ratstreffen in Luxemburg, dass er für den Milchmarkt zusätzliche Maßnahmen für gerechtfertigt halte und für Juli hoffe, ein Hilfspaket vorlegen zu können. Einer Butterfettstützung, wie zuletzt von der EVP-Fraktion des Europaparlaments gefordert, würde aber nur eine geringe Chance auf Realisierung haben.
Der niederländische Agrarstaatssekretär und Ratsvorsitzende Martijn Van Dam betonte indes, dass ein zweites Hilfspaket aus Umschichtungen im Agrarhaushalt kommen und nur „falls notwendig“ aus der Krisenreserve finanziert werden solle. Vom Volumen her, so forderten die meisten EU-Länder, solle sich das Paket am ersten, mit 500 Mio. Euro dotierten Programm orientieren. Lediglich im Notfall sollten Mittel aus der Krisenreserve genutzt werden.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt verlangte, dass die EU-Kommission der Forderung nach einem „Programm zur strukturellen Stärkung“ des Milch- und Fleischsektors nachgeben sollte. Frankreichs Agrarminister Stéphane Le Foll wird Ende August seine Amtskollegen nach Frankreich einladen, um mit ihnen nicht nur die Krisenlage einzelner Agrarsektoren und den Brexit, sondern auch die Zukunft der EU-Agrarpolitik nach 2020 zu diskutieren. (Raiffeisen.com)