Bewegung am deutschen Milchmarkt

Auch in der vergangenen Woche (22.6.) zeigte sich wachsende Bewegung im deutschen Markt für Milchprodukte. Dies sei deutlich an den Notierungen zu spüren, berichtet die Süddeutsche Butter- und Käsebörse in Kempten. Heftige Diskussionen und unterschiedliche Meinungen über die weitere Marktentwicklung sind an der Tagesordnung. Es bleibe nun spannend, zu sehen, wer mit seiner Meinung Recht behält. Fakt ist gerade, dass die Märkte fester tendieren, nicht zu unterschätzen sei allerdings der bevorstehende bremsende Effekt der Ferienzeit. Am Weltmarkt bleibe die inländische Ware weiterhin uninteressant.

Milchpulver und Süßmolkenpulver

Vollmilchpulver folgt in seiner Entwicklung weiter dem Fettmarkt und geht in der Notierung ein ordentliches Stück nach oben. Vermehrt kamen laut der ZMB Abschlüsse mit der europäischen Lebensmittelindustrie, aber auch im Inland zustande. Die Käufer seien dabei vor allem an längerfristigen Terminen interessiert gewesen, für die die Hersteller auch höhere Preise hätten durchsetzen können. Die Kemptener Börse ermittelte für Vollmilchpulver höhere Verkaufserlöse als die Woche zuvor: Das Kilogramm Sprühware wechselte für 2,10 Euro bis 2,23 Euro den Besitzer, was einem Zuschlag von 10 Cent entsprach.
Ruhiger als noch in der ersten Monatshälfte verlief zuletzt der Handel mit Magermilchpulver. Nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) waren aber Akteure am Binnenmarkt an der Ware interessiert. Lebensmittelqualität wurde laut der Kemptner Börse in der unteren Preisermittlung um 20 €/t angehoben. Futtermittelware wird ebenfalls zu leicht festeren Preisen gehandelt, was eine Erhöhung der unteren Spanne um 20 €/t und in der oberen Spanne von 50 €/t mit sich bringt.
Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität konnte nach ZMB-Angaben ebenfalls gut abgesetzt werden und legte beim Preis um 1 Cent auf 0,55 Euro/kg bis 0,59 Euro/kg zu.

Butter

Fett scheint immer mehr anzuziehen, der Butterpreis zeigte im Segment für Blockware am vergangenen Mittwoch (22.6.) zum siebten Mal in Folge nach oben; die Kemptener Kommission hob den Minimumpreis um 10 Cent auf 3,00 Euro/kg und den Maximumpreis um 15 Cent auf 3,10 Euro/kg an. Die Preise pro Fetteinheit halten sich am Spotmarkt auf einem sehr hohen Niveau. Eine schwierige Situation, denn die Erlöse für Butter beim Lebensmitteleinzelhandel decken sich nach wie vor kaum bis gar nicht mit den aktuellen Entwicklungen. Es bleibt zu hoffen, dass sie zeitnah mit der momentanen Marktlage nachziehen können. Zuletzt hatten die Industrievertreter die Ware trotz der guten Nachfrage nur dann geordert, wenn wirklich Bedarf bestanden habe, teilten die Allgäuer Marktbeobachter mit.