Berchtesgadener Land will sich vom Geschehen am Milchmarkt abkoppeln

Die Molkerei Berchtesgadener Land in Piding kündigt an, ihren Lieferanten auch in unruhigen und schwierigen Zeiten am Milchmarkt ein faires Milchgeld zu zahlen.
Der Milchverarbeiter will nach den Worten seines Geschäftsführers Bernhard Pointner alles unternehmen, um den Erzeugerpreis auf dem derzeit hohen Niveau zu halten und sich vom aktuellen Geschehen am Milchmarkt abzukoppeln. Dafür würden die Verbraucher im Rahmen einer umfangreichen Werbekampagne mit dem Motto „Premiummilchprodukte kann es nicht zum Discountpreis geben“ über den Mehrwert von Milch mit fairen Preisen informiert.

Kampagne komme bei biodynamischen Milcherzeugern gut an

Bei den Lieferanten, zu denen auch Milchbauern des biodynamischen Ökoverbandes Demeter gehören, scheint dies gut anzukommen. „Angesichts der Verunsicherung durch das Ende der Milchquote und drohender Senkung der Erzeugerpreise ist das ein wichtiges Signal“, betonte Demeter-Vorstand Alexander Gerber.
Die kleinstrukturierte Landwirtschaft in der Region könne durch ein derartiges Vorgehen erhalten werden, erklärte der Demeter-Landwirt und Vorstandsvorsitzender der biodynamischen Landesarbeitsgemeinschaft Bayern, Engelhard Troll. Es sei ein Hoffnungszeichen für die dortigen Familienbetriebe, die sich für Tierwohl engagierten, konsequent ohne Gentechnik arbeiteten und zum Erhalt einer einmaligen Kulturlandschaft beitrügen.
Nach Angaben von Berchtesgadener Land wird bereits seit 40 Jahren Demeter-Milch in der Molkerei verarbeitet. Derzeit gibt es im Einzugsgebiet rund 85 Betriebe, die pro Jahr mehr als 10 Mio. kg biodynamisch erzeugte Milch abliefern. (AgE)