Australien/Neuseeland: El-Niño wird zu 95 % bis zum Frühlahr 2016 anhalten

Laut der aktuellen meterologischen Prognose des amerikanischen Klimadatenzentrums (NOAA) wird das Klimaphänomen El-Niño mit einer Sicherheit von 95 % im Winter 2015 seinen Höhepunkt erreichen und bis ins Frühjahr 2016 anhalten. 
Je nach Stärke der mit dem El-Niño in Verbindung stehenden Wetterextreme könnten die Ernten und damit zusammenhängend auch die Milch- und fleischerzeugung auf der Südhalbkugel stark eingeschränkt werden. Das kann starke Preisvolatilitäten auf den Rohstoffmärkten auslösen.
El-Niño tritt etwa alle vier Jahre auf und bezeichnet eine Anomalie der Meeresströmungen im Pazifik, die über veränderte Wassertemperaturen zu Stürmen, Starkregen und Dürreperioden führen können. Diese treten vor allem zur Weihnachtszeit auf, woher das Phänomen seinen Namen hat.
Das australische Wetteramt berichtete in der vergangenen Woche, dass die Temperaturen der tropischen Pazifikoberfläche das langjährige Mittel bereits um 2 Grad überträfen und die Erwärmung die stärkste seit 1997/98 sei. Vor 18 Jahren hatte der bislang stärkste El-Niño sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen in Südamerika und Kalifornien verursacht. Im Gegenzug litten unter anderem Teile Ozeaniens unter starken Dürren. In diesem Jahr, da sind sich viele Experten aufgrund der bisherigen Indikatoren einig, könnten die Auswirkungen sogar noch heftiger ausfallen. Von Südamerika über Afrika und Asien bis nach Ozeanien wurden bereits Krisenstäbe eingerichtet und Vorsorgemaßnahmen getroffen. (AgE)