362 Betriebe mit BVD-Typ-2 Infektionen

In Deutschland wurden in der ersten Hälfte diesen Jahres 362 Betrieben mit Infektionen der Bovinen Virus Diarrhoe Typ-2 gemeldet, so eine Boerderij-Meldung, die sich auf Angaben des Friedrich Loeffler Instituts (FLI) in Greifswald beruft.
Besonders stark habe sich das Virus in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen (mit 93 Infektionen), Niedersachsen (88) und Bayern (109) gezeigt. Dies seien dieselben Länder, die auch im vergangenen Jahr betroffen waren.

Der Virus habe sich mittlerweile jedoch über ganz Deutschland verbreitet, alle Länder mit der Ausnahme von Mecklenburg-Vorpommern haben Infektionsfälle gemeldet. Auffallend sei, dass besonders Milchviehbetriebe von den Fällen betroffen sind. Zwar war die Zahl der infizierten Betriebe seit Februar gesunken, erlebte im Juni jedoch wieder einen Aufschwung.

Niederländer wollen sich durch Einfuhrbeschränkungen schützen

Die niederländische Stiftung Qualitätsgarantie Fleischkälbersektor (SKV) hat daher vor einer Woche vorgeschlagen, eine Einfuhrbeschränkung für Kälber aus 65 Kreisen der 16 Deutschen Bundesländer zu verhängen.
Angesichts der Zahlen des FLI scheine nach Angaben von Boerderij eine Kanalisierung auf alle Deutsche Kälber jedoch besser geeignet, um eine Ausbreitung zu dämmen. Denn die Bundesländer die nur wenige Infektionen gemeldet haben, seien traditionell auch die Länder, in denen nur wenige Rinder gehalten werden.
Das BVD-Virus Typ 2 ist eine aggressivere Variante des Typ-1 der Bovinen Virus Diarrhoe und kommt sowohl in Deutschland als auch in den Niederlanden vor. Bei Tieren die Träger des Virus sind, brechen die Symptome von hohem Fieber, Durchfall und Hautblutungen vor allem dann aus, wenn ihr Immunsystem geschwächt ist. Gerade bei Mastkälbern sei dies auffällig, wenn sie nach dem Transport in die Mastbetriebe auch noch mit neuen Rationen zurecht kommen müssen. (Boerderij)