Schweiz

Staatliche Milchzulagen stützen Erzeugerpreis

Die in der Schweiz an die Milchverarbeitenden Betriebe gezahlten staatlichen Zulagen für verkäste Milch und für Milch aus silagefreier Fütterung haben eine stützende Wirkung auf den Milchpreis. Die Höhe der ausgezahlten Milchpreise variiere jedoch stark zwischen den verscheidenen Käsereien. So wurde in zwei wissenschaftlichen Studien der Flury&Giuliani GmbH beziehungsweise der Universität Wageningen und der ETH Zürich festgestellt, dass bei vergleichbaren Erträgen aus der Milchverwertung, gewerbliche Käsereien mit höheren Verarbeitungskosten einen geringeren Milchpreis zahlen. Die Milchzulagen waren laut dem Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) 1999 mit den Zielen eingeführt worden, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, den Umfang der Milchproduktion für die Käseerzeugung zu stabilisieren und die Ausgaben zu reduzieren.
Die Evaluation von Flury&Giuliani habe nach Angaben des BLW ergeben, dass sich die Wettbewerbsfähigkeit der Wertschöpfungskette Milch in den letzten zehn Jahren verbessert habe:
  • Die Milchmenge für die Käseproduktion sei von 1,43 Mio. t auf 1,46 Mio. t leicht ausgedehnt worden.
  • Die Produktion von silofreier Milch, die für Rohmilchspezialitäten verwendet werde, sei jedoch von 1,32 Mio. t auf 1,17 Mio. t zurückgegangen.
  • Die staatlichen Ausgaben für den Milchmarkt seien deutlich gesunken und lägen heute unter 300 Mio sfr (245,50 Mio. €) pro Jahr.
  • Die Schweiz produziere allerdings im Vergleich mit den umliegenden Ländern nach wie vor kostenintensiv in relativ kleinen Strukturen.
  • Diese Einschätzung gelte sowohl für die gewerbliche als auch für die industrielle Milchverarbeitung beziehungsweise Käseproduktion.

Die Universität Wageningen konnte nach Angaben des BLW allerdings aufzeigen, dass der schrittweise Abbau der Verkäsungszulage im Zeitraum von 2000 bis 2012 von den Käsereien an die Landwirte in Form sinkender Milchpreise weitergegeben wurde. Die Kürzungen seien jedoch nicht in vollem Umfang auf die Produzentenpreise abgewälzt worden – die Käsereien sowie weiter nachgelagerte Stufen hätten ebenfalls Teile davon getragen oder die Reduktion mit höheren Preisen für Käse kompensiert. Die Preisreduktionen für Milch zur industriellen Käseproduktion seien dabei stärker ausgefallen als die als für Milch zur gewerblichen Käseproduktion. (AgE)
 

  • Die Milchmenge für die Käseproduktion sei von 1,43 Mio. t auf 1,46 Mio. t leicht ausgedehnt worden.
  • Die Produktion von silofreier Milch, die für Rohmilchspezialitäten verwendet werde, sei jedoch von 1,32 Mio. t auf 1,17 Mio. t zurückgegangen.
  • Die staatlichen Ausgaben für den Milchmarkt seien deutlich gesunken und lägen heute unter 300 Mio sfr (245,50 Mio. €) pro Jahr.
  • Die Schweiz produziere allerdings im Vergleich mit den umliegenden Ländern nach wie vor kostenintensiv in relativ kleinen Strukturen.
  • Diese Einschätzung gelte sowohl für die gewerbliche als auch für die industrielle Milchverarbeitung beziehungsweise Käseproduktion.