Neues Projekt: Riesige Datenanalyse in Österreich
Wie lassen sich Daten, die ohnehin in der Milchkuhhaltung anfallen, besser vernetzen, sodass in Zukunft jede Tätigkeit nur noch einmal eingegeben werden muss? Darauf Antworten zu finden, hat sich ein Forschungsprojekt in Österreich vorgenommen.
31 Wirtschafts- und 13 Wissenschaftspartner investieren gut die Hälfte der insgesamt 5,5 Mio. Euro in „D4Dairy“: in- und ausländische Universitäten, Kompetenzzentren, Forschungseinrichtungen und Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Milch (Landwirte, Zuchtorganisationen, Milchverarbeiter, Tiergesundheitsdienste, Interessenvertretungen u.a.) sowie nationale und internationale Technologieanbieter (Sensoren, Fütterung, Klimamessung, Datenverarbeitung). Eine Wiener Forschungsinitiative, das Complexity Science Hub (CSH), untersucht die gesammelten Daten dann mithilfe moderner Datenanalysemethoden (BigData-Analysen, ...).
Datenschutz: viel Forschungsbedarf
Neben einer Standardisierung will das Projekt daraus auch neue Möglichkeiten zur Entscheidungsfindung entwickeln, als Werkzeuge für Landwirte und Tierärzte. „Insgesamt erwarten wir aber, dass zum Thema Datenzusammenführung, Datenaustausch, Datenschutz während unserer Arbeit eine Menge neue Fragen aufkommen werden, welche wir dann bearbeiten“, so Egger-Danner.
Fazit: Die Vernetzung der verschiedenen Datenquellen in der Milchkuhhaltung ist ein nötiger Schritt, sofern dabei auch Schnittstellen zwischen all den einzelnen Software-Lösungen geschaffen werden. Dass in einem solch großen, disziplin-übergreifenden Projekt auch die Fragen zum Datenschutz thematisiert werden, ist sinnvoll und führt hoffentlich zu belastbaren Ergebnissen. Denn eins ist klar: Daten zu besitzen heißt heute noch lange nicht, auch die Entscheidungshoheit darüber zu haben! Klärung tut dringend Not.
Mehr Infos zu dem Projekt finden Sie unter d4dairy.com.
Das „D“ |
Beschreibung |
Digitalisierung |
Optimierung der Produktionsprozesse in der Milchwirtschaft entlang der Wertschöpfungskette durch Nutzung der neuen digitalen Möglichkeiten |
Datenintegration |
Daten am Betrieb (RDV/LKV-Daten, Sensoren, Fütterung, Stallklima,..) und weitere externe Daten (z.B. Schlachthofdaten, ...) zusammenführen, um aussagekräftige Tools für die Vorsorge und Produktionssteuerung, Qualitätssicherung, aber vor allem auch zur Arbeitserleichterung zu erhalten. |
Detection (Entdeckung/Früherkennung) |
Mit neuen Methoden (Big-Data-Analysen) und Analysenergebnissen (Infrarot-Spektren der Milch, Resistenzuntersuchungen) Daten zur Erforschung von Risikofaktoren und Früherkennung von Krankheiten bzw. Behandlungserfolgen zu nutzen. |
Decision making (Unterstützung für Entscheidungsfindung) |
Datenbasierte Entscheidungshilfen, z.B. elektronischer Vorschlag, ob ein Tier mit einem Antibiotikum trockengestellt werden soll oder nicht (Datengrundlage zum Erregerstatus auf Betrieb, Krankengeschichte des Tieres, Umweltfaktoren, etc. werden elektronisch aufbereitet und ein Vorschlag für den Tierarzt erstellt). |
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