Arla 2015: 622 Mio. kg mehr Milch und 8 Cent weniger Milchgeld

Die Schwäche am Milchmarkt bekommt nicht nur das Unternehmen, sondern auch die Erzeuger zu spüren. Der Milchabnahmepreis lag 2015 bei 33,7 ct/kg Milch, 2014 waren es noch 41,7 ct/kg Milch.

Arlas Gesamtmilchmenge ist im Jahr 2015 um rund 622 Millionen Kilogramm auf 14,19 Milliarden Kilogramm gestiegen.
Der verschärfte Wettbewerb auf dem europäischen Milchmarkt, die nachlassende Nachfrage in China und das russische Handelsembargo haben den Milchpreis drastisch sinken lassen. Unter diesen schwierigen Bedingungen habe Arla aber dennoch eine solide Leistung abgeliefert, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Für das Jahr 2015 hat Arla einen Umsatz von 10,3 Mrd. € ausgewiesen. Das ist ein Rückgang von 3,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Unternehmen gibt sich aber dennoch zufrieden. Der Gewinn von 295 Mio. € entspricht 2,8 Prozent des Umsatzes – normalerweise will der Arla-Aufsichtsrat eine Umsatzrendite von mindestens 3,0 Prozent sehen.

Zuwachs in den USA und in China

Global zeigte sich eine unterschiedliche Entwicklung. Während Arlas Umsatz in den europäischen Kernmärkten um rund 200 Mio. € oder 3,0 Prozent sank, konnte der Molkereikonzern außerhalb von Europa den Umsatz mit Markenprodukten zum Teil deutlich ausbauen: So stieg der Absatz im Nahen Osten und Nordafrika um 20 Prozent, in den USA um 14 Prozent und in China trotz Nachfrageschwäche um 50 Prozent!

Sparen, Sparen, sparen …

Um der schwierigen Situation zu trotzen, fährt die Genossenschaft einen rigiden Sparkurs: Im Zeitraum 2016 bis 2020 will die Molkerei 400 Mio. € einsparen, davon 100 Mio. € bereits im laufenden Jahr. Das Sparziel für die Jahre 2012 bis 2015 von 330 Mio. € habe man erreicht, teilte das Unternehmen mit. Erst Anfang Februar hatte Arla bekannt gegeben, 500 der 7.000 Stellen in der Verwaltung abzubauen. Im Oktober hatte das Unternehmen angekündigt, mit dem Werk in Kißlegg einen weiteren, ehemaligen Standort der Allgäuland Käsereien zum März 2016 zu schließen.

Getrübte Aussichten

Die Erwartungen für das laufende Jahr bleiben getrübt. Auch 2016 werde ein schwieriges Jahr, heißt es seitens Arla. Milchabnahmepreis und Umsatz dürften sich auf einem ähnlichen Niveau wie 2015 einpendeln, stellt die Genossenschaft in Aussicht. Doch ein Hoffnungsschimmer bleibt: Zum Ende des Jahres prognostizieren Experten die Wende auf dem globalen Milchmarkt.
Die Genossenschaft Arla Foods ist im Besitz von rund 12.650 Milchbauern aus Schweden, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden. Arla verfügt über Produktionsstätten in zwölf Ländern und Vertriebsniederlassungen in insgesamt 30 Ländern. Arla ist zudem der weltweit größte Hersteller von Molkereiprodukten in Bioqualität. Deutschland gehört zu den sechs Kernmärkten des Unternehmens. Arla Foods ist nach dem Zusammenschluss mit der Milch-Union Hocheifel eG in 2012 das drittgrößte Molkereiunternehmen in Deutschland.