10 Tipps für den Maisanbau

In diesen Tagen geht vielerorts die Maisaussaat los. Damit der Mais optimal wächst und gedeiht, sollten Sie auf einige Dinge achten. Zehn wichtige Tipps.

1. Fruchtfolge beachten

Auf Mais können Sie meist ohne größere Ertragseinbußen erneut Mais anbauen. Trotzdem macht eine geregelte Fruchtfolge Sinn, da sie Bodenstruktur und Humusgehalt fördert und gegen Nährstoffverluste und Problemunkräuter wirkt. In der Fruchtfolge folgt Mais häufig auf Ackergrünland oder Zwischenfrucht. Besonders in nassen Frühlingen kann eine Schnittnutzung der Anbaufläche die Maisaussaat verzögern. Das kann negative Folgen für die Maisqualität haben.

Ein Praxisversuch in Liebegg (Schweiz) zeigte, dass die Maiserträge nach einer Zwischenfrucht leicht niedriger lagen als nach einer Gründüngung. Zudem war der Kolbenanteil um 8% geringer. Bei vorausgehender Schnittnutzung der Fläche gilt es also abzuwägen, ob für den Betrieb der Futterertrag aus der Schnittnutzung oder ein höchstmöglicher Maisertrag Priorität hat.

2. Humusgehalt und Bodenstruktur

Mais leidet weniger stark unter Trockenheit, wenn die Böden eine gute Bodenstruktur und einen hohen Humusgehalt aufweisen. Eine gute Bodenstruktur beugt zudem Veschlämmung und Erosion vor. Setzen Sie deswegen auf humusfördernde Maßnahmen. Sie können z.B. Mist einbringen, Grünland anbauen oder Ernterückstände auf dem Feld zurücklassen.

Um die Bodenstruktur zu fördern, können Sie z.B. das Saatbett für die großen Maiskörner eher grob belassen. Vermeiden Sie außerdem, dass der Boden vor der Saat zu lange unbedeckt bleibt, da sonst Bodenkrümel aus der obersten Schicht durch Witterung verloren gehen.

3. Erst ab 10°C im Boden säen

Schwere Böden bleiben länger kühl als leichte Böden. Zudem erwärmen sich Böden bei pfluglosen Anbauvarianten langsamer als gepflügte Böden. Empfohlen wird eine Maisaussaat ab einer Bodentemperatur von ca. 10°C in 5 bis 10 cm Bodentiefe. Bei kälteren Temperaturen dauert es länger, bis das Korn keimt. Dadurch haben Unkräuter und andere Schädlinge mehr Zeit, die kleinen Maispflanzen zu fressen.

4. Nicht zu dicht säen

Die empfohlene Saatdichte hängt von der Sorte, Anbauzone und Verwendungszweck ab. Beachten Sie dafür die Empfehlungen des Saatgutherstellers, die meist zwischen 80.000 und 100.000 Körnern pro Hektar liegen. Legen Sie Körnermais nicht zu dicht, da sich sonst die Maiskolben aufgrund des Platzmangels weniger gut entwickeln können.

Maiskolben

Damit sich die Maiskolben gut entwickeln, sollte der Mais nicht zu dicht gelegt werden. (Bildquelle: Veauthier)

5. Tief genug legen

Die optimale Saatgutablage für Mais liegt bei 4 bis 6 cm. Wählen Sie aufgrund der Erwärmbarkeit der Böden bei schweren Böden 4cm und bei leichten Böden 6cm. Wenn Sie auf der Fläche noch das Unkraut durch Blindstriegeln reduzieren wollen, wählen Sie eine Tiefe von 5cm. Bei Problemen mit Krähen empfiehlt es sich, den Mais genügend tief zu legen. Das Saatgut sollte immer bedeckt sein und nicht unbedeckt auf dem Boden liegen.

6. Düngung und Saattechnik

Die Düngung auf den Maisflächen sollten Sie von der Saattechnik abhängig machen. Wenn Sie vor der Aussaat gepflügt haben und der Boden eine gute Struktur aufweist, reicht die Mineralisierung aus dem Boden meist aus, um den Stickstoffbedarf des keimenden Mais zu decken. Wenn Sie den Mais als Direktsaat gesät haben, ist die Stickstoffmineralisierung im Boden geringer. Dann sollten Sie ca. 30 bis 40 kg/ha Stickstoff düngen, am besten über Unterfußdüngung.

Der Schwerpunkt der Düngung sollte zu Beginn der Wachstumsphase liegen (ab dem Sechsblattstadium, ca. 30cm Höhe). Zu diesem Zeitpunkt empfehlen die Experten je nach Nmin-Gehalt des Bodens 80 – 100 kg Stickstoff.

7. Wirtschaftsdünger einplanen

Mais kann die Nährstoffe aus den Wirtschaftsdüngern gut verwerten. Wenn Sie gut verrotteten Mist auf dem Betrieb haben, können Sie diesen unmittelbar vor der Bodenbearbeitung ausbringen und sofort oberflächlich einarbeiten.

Die Experten empfehlen, nicht mehr als 20t/ha Rindermist auszubringen, damit der Boden den Stickstoff optimal nutzen und der Mais die Nährstoffe aufnehmen kann. Gülle können Sie ebenfalls direkt vor der Saat auf die Fläche ausbringen, zur Saat sind ca. 25m3/ha angebracht. Zusätzliche Gülle können Sie gut als Kopfdüngung ab ca. 10 cm Wuchshöhe ausbringen.

8. Phosphor nicht vergessen!

Für eine schnelle Jugendentwicklung benötigt Mais ausreichend wasserlösliches Phosphor. In seiner Startphase kann der Mais mit seinen kurzen Wurzeln wenig Phosphor aufnehmen, besonders, wenn Phosphor in kalten Perioden langsamer freigesetzt wird. Bei früher Maissaat empfiehlt sich deswegen eine Unterfußdüngung mit wasserlöslichem Phosphat, z.B. in Kombination mit der mineralischen Stickstoffdüngung.

9. Herbizidbehandlungen

Im Zwei- bis Achtblattstadium sollte der Mais möglichst unkrautfrei sein, damit keine Konkurrenz um Wasser, Licht und Nährstoffe entsteht. Deswegen empfiehlt sich eine Herbizidbehandlung möglichst schon im Zwei-bis Vierblatttstadium. Dann besitzt der Mais nur noch wenig Blattmasse und die Gefahr von Phytotox sinkt.

Nur bei sehr tiefem Unkrautdruck oder bei vielen Problemunkräutern im Feld empfiehlt sich eine spätere Behandlung mit Herbiziden, spätestens im Achtblattstadium.

10. Unkraut hacken?

Zusätzlich zur Herbizidbehandlung können Sie im Mais im Vergleich zu anderen Kulturen auch gut eine mechanische Unkrautbekämpfung durchführen. Die erste Keimwelle können Sie mit Blindstriegeln bekämpfen und ab dem Zweiblattstadium mit verschiedenen Geräten hacken. Beim Hacken sollten Sie beachten, dass

  • ...das Unkraut noch möglichst klein ist,
  • ... Sie bei erneuter Kerimung des Unkrauts alle ein bis zwei Wochen erneut hacken und
  • ... Sie in einer Tiefe von 3 bis 5 cm hacken.


Vorteile einer mechanischen Bodenbearbeitung sind außerdem, dass die verschlämmte Kruste aufgebrochen wird, die Mineralisation angeregt wird und Sie Gülle oder mineralische Dünger gut einarbeiten können.


Quelle: A. Enggist und E. Huwiler: „Zehn Tipps, damit der Maisanbau gelingt“ (Landfreund 3/19)

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