Fleckvieh Zuchtwertschätzung August 2014

Von allem etwas dabei

Von einer oft erkennbaren Dominanz eines bestimmten Bullenvaters ist nach der aktuellen Zuchtwertschätzung nichts zu merken. Bei den Neuzugängen kann man sich über eine relativ bunte Abstammung freuen. Die Spitzenposition bleibt Wille, dessen Töchter aus dem Zweiteinsatz neue Informationen liefern.

Höchster Neueinsteiger bei den Fleckviehbullen ist in der Augustzuchtwertschätzung der Rum-Sohn Velvet. Über seinen Vater Rum hat er eine etwas andere Blutführung als die meisten Nachkommen der Ralbo-Linie. Er konnte sein rein genomisches Ergebnis im GZW um 14 Punkte übertreffen und ist damit der größte Gewinner der Schätzung. Die Fundamentvererbung sollte beachtet werden. Gefolgt wird Velvet von Manuap: Ein weiterer Manitoba-Sohn mit sehr guten Eutern. Seine Töchter zeigen mitunter eine schwächere Fessel. Zur Verbesserung der Substanz bei leichteren und seichteren Kühen geeignet. Mit einem gGZW von 127 steigt Obwohl ein. Dieser Bulle profitiert aus der „todsicheren“ Fitnesskombination Hupsol mit Winnipeg. Diese Mitgift muss er noch in den nächsten Schätzungen bestätigen. Der Euterzuchtwert ist absolut Spitze. Wer einen Bullen mit hohen Milchleistung sucht, kommt an Herzogstand*TA nicht vorbei. Das Exterieur ist eher unscheinbar und weist auf eher geräumige Euter mit guter Strichausbildung und Strichstellung hin. Absoluter Listenführer in Sachen Eutervererbung ist Raffzahn*TA . Die sehr harmonischen Kühe stehen auf etwas weicheren Fesseln. Unter den meist leistungsschwächer getesteten Rau-Söhnen gehört er zu den besten Milchvererbern (MW 116).

Bullenname

Vater

gGZW

Sicherheit

Station

Velvet

Rum

128

83 %

Hohenzell

Manuap

Manitoba

127

84 %

RBW

Obwohl

Hupsol

127

83 %

Neustadt/A./Marktredwitz

Herzogstand*TA

Hades

126

85 %

BayernGenetik/Bauer

Raffzahn*TA

Rau

126

85 %

Bayern Genetik/Bauer

Giradeli startet neu durch

Weinfur*TA ist einer der wenigen Weinold-Söhne, der über einen langen Zeitraum hohe Beständigkeit aufweist. Die ersten Töchter aus dem Zweiteinsatz können überzeugen und bestätigen auch die solide Exterieurbewertung. Giradeli war vor drei Jahren hoffnungsvoll gestartet, aber dann im Mittelfeld verschwunden. Jetzt kommen neue Töchter aus dem Zweiteinsatz und präsentieren sich mit gesundem Euter und guter Milchleistung. Überragend ist die Eignung als Kalbinnenbulle. Weitere Töchter von Manipp beweisen in den Folgelaktationen sich als funktional. Der gestiegene Eutergesundheitswert und die verbesserte Nutzungsdauer schlagen auch auf die Fitness durch. Für die Fleckviehzucht sehr erfreulich ist, dass mit Hulkor*TA die eher seltene Linie Huch eine deutliche Stärkung erfährt. Neue Töchter aus dem Zweiteinsatz verleihen ihm ein Image zu einem kompletten Zweinutzungsbullen. Sein Milchwert steigt um vier Punkte. Vor einem Jahr wurde Manutius*TA als Bullenvater eingesetzt und die jetzige Entwicklung rechtfertigt diese Maßnahme. Seine Töchter können den bisher schon hohen Fitnesswert steigern und bringen somit drei weitere Punkte im GZW.

Bullenname

Vater

gGZW

Veränderung

Station

Weinfur*TA

Weinold

126

+5

Neustadt/A./Marktredwitz

Giradelli

Gebalot

119

+4

CRV/Klessheim

Manipp

Manitoba

117

+4

BayernGenetik/Bauer

Hulkor*TA

Hulock

122

+3

Neustadt/A./Marktredwitz

Manutius*TA

Manitoba

125

+3

Neustadt/A.

Serano entäuscht vor allem in der Fitness

Unter den Verlierern sind diesmal sowohl gute Neulinge von der April-Schätzung, als auch etablierte Altbullen dabei. Indossar setzt seinen Sturzflug fort und wird somit trotz guter Exterieurbewertung aus den Besamungslisten verschwinden. Als der beste Safir-Sohn fand Serano hohe Wertschätzung unter den Zuchtbetrieben. Jetzt bewirken neuen Töchter aus dem Zweiteinsatz einen schmerzlichen Rückgang im GZW, vor allem durch die verminderte Fitness. Auch der Fleischwert geht leicht zurück. Helderberg*TA erlebt mit dieser Schätzung eine Art Jo-Jo Effekt. Die Steigerung vom April musste er fast wieder abgeben, nachdem vorauslaufende Töchter im letzten Laktationsdrittel die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Das noch relativ unsichere Ergebnis in der Milch mit nur 13 100-Tageleistungen wurde ImWald*TA zum Verhängnis. Neue Töchter konnten das Leistungsniveau nicht bestätigen und er verliert fünf Punkte im Milchwert. Mit viel Spannung wurden die Töchter von Waldbrand aus dem Zweiteinsatz erwartet. Aktuell können sie das sehr gute Exterieur bestätigen aber in der Milchleistung ist noch Spielraum nach oben. Die nächsten Schätzungen sind aber noch ab zu warten.

Bullenname

Vater

gGZW

Veränderung

Station

Indossar

Inder

117

-7

CRV/Höchstädt

Serano

Safir

115

-7

Neustadt/A./Marktredwitz

Helderberg*TA

Hades

121

-6

Bayern Genetik/bauer

Im Wald*TA

Imposium

122

-6

Neustadt/A.

Waldbrand

Winnipeg

130

-6

Bayern Genetik/Bauer/Greifenberg

99 % für Wille

700 neue Töchter aus dem Zweiteinsatz führen Wille zu einem Sicherheitsniveau von 99% in der Milch. Die nächsten Schätzungen werden noch weitere tausende Töchter einbeziehen, ohne dass es zu auffälligen Veränderungen kommen sollte. Beachtenswert ist, dass er seinen Milchwert von 128 bestätigt hat. Rumgo  hat  jetzt die ersten Leistungsdaten seiner Söhne. Die Anlage zu FH2 und Thrombopathie (TP) sollte beachtet werden. Waldbrand, der Bulle mit den meisten Besamungen in den letzten drei Jahren, muss jetzt seine hohen Ansprüche bestätigen. Der Milchwert geht aktuell leicht zurück. Die Kühe von Mercator sind unscheinbar aber sehr widerstandsfähig. Die Eutervererbung sollte bei der Anpaarung genau betrachtet werden. In der Milch ist sogar ein leichter Anstieg zu verzeichnen. Wer leichte Geburten will, ohne auf Leistung zu verzichten, der sollte Ricki beachten. Seine Töchter weisen bis zur dritten Laktation ein gutes Steigerungspotential auf.

Bullenname

gGZW

Station

Wille

136

Birkenberg/Hohenzell

Rumgo

134

CRV/Genostar

Waldbrand

130

Bayern Genetik/Bauer/Greifberg

Mercator

129

Bayern Genetik/Bauer

Ricki

125

CRV

Viermal W unter den TOP 5 der genomischen Jungvererber

Nach wie vor bleibt Winnipeg –Blut  bestimmend im vorderen Segment der GJV. Neu ist der Listenführer Weissblau*TA, dessen hervorragendes züchterisches Profil mit seiner Trägerschaft für TP abgewogen werden muss. Wildstern*TA geht auf eine sehr leistungsstarke Gebalot-Tochter zurück und verspricht auch positive Inhaltsstoffe. Wohltat profitiert von der enormen Vorschätzung für Fitnessmerkmale. Valeur hat die Anlagen für hohe Fleischleistung seines Vaters mitbekommen und erscheint ebenfalls neu im Angebot. Wahrsager*TA ist Anlageträger für TP und muss auch aus Liniengründen, wegen seiner mütterlichen Abstammung über Vanstein, überlegt eingesetzt werden.  

Name

gGZW

Vater

Weissblau*TA

142

Wille

Wildstern*TA

142

Wildwest

Wohltat

142

Wille

Valeur

142

Vanadin

Wahrsager*TA

141

Wildwest

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Bernhard Luntz, LfL Tierzucht Grub
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Bernhard Luntz, LfL Tierzucht Grub