Volle Kanne: 56 % haben überliefert!

56 % der Nordmilchlieferanten haben im abgelaufenen Quotenjahr überliefert. In Deustchland nimmt die Milchanlieferung weiter zu, derzeit liegt sie knapp 3 % über dem Vorjahresniveau. Eine Superabgabe droht aber dennoch nicht.

Die Mehrzahl der Nordmelker hat im abgelaufenen Quotenjahr 2008/09 überliefert. Nach Angaben der Nordmilch haben 3.879 von insgesamt 6.882 Milchlieferanten der Nordmilch sich nicht an die Mengenbegrenzung gehalten und ihre einzelbetriebliche Referenzmenge überzogen. Den Überlieferern stehen 3.003 Landwirte gegenüber, die ihre Quote eingehalten oder unterliefert haben.
Die Überlieferungen belaufen sich auf insgesamt 132,7 Mio. Umgerechnet hat im Durchschnitt jeder Überlieferer 34.210 kg (8,1%) zuviel Milch abgeliefert. Rund 300 Milcherzeuger haben ihre Quoten um mehr als 20 % überzogen. Diese verfügen im Durchschnitt über eine Quote von 327.000 kg, die einzelbetriebliche Überlieferung liegt in diesen Betrieben demnach bei 65.400 kg. Bei den Überlieferern handelt es sich jedoch in der Mehrzahl eher um kleinere Betriebe.
Im aktuellen Quotenjahr bewegt sich die Anlieferung der Nordmilch deutlich über dem Vorjahresniveau. Von April bis Juni haben die Nordmelker  im Vergleich zum Vorjahr 3,9 % mehr Milch abgliefert. Rechnet man die Auswirkungen des Milchstreiks heraus (Juni 2008), so legte die Milcherzeugung im ersten Quartal des Quotenjahres um 1,8 % zu. Eine Trendumkehr ist derzeit nicht absehbar, auch im Juli lag die Milchanlieferung 1,9 % über der Vorjahreslinie.
Soweit die Mehranlieferung in den nächsten Monaten (bis März 2010) im Vergleich zum Vorjahr nicht mehr als 2 % zunimmt, droht in Deutschland den Milcherzeugern aberkeine Superabgabe. In 2008/09 wurde die nationale Quote nicht ausgeschöpft, hinzu kommt, dass zum 1. April 2009 die Quote um 1 % angehoben und die Fettkorrektur geändert wurde. Das lässt eine Zunahme der Milchanliefrung um 3 % zu, ohne dass Sanktionen zu befürchten sind.