Fleckvieh Zuchtwertschätzung Dezember 2016

Überraschungen zur Nikolaus-Zuchtwertschätzung

Beim Fleckvieh haben einige bereits länger geprüfte Bullen unerwartet in ihren Zuchtwerten verloren. Die Spitze in der GZW Liste übernimmt wieder der Bulle Waldler mit einem GZW von 136. Einige interessante Neueinsteiger machten zudem auf sich aufmerksam.

Gewinner

Name

Vater

GZW

Veränderung GZW

Sicherheit GZW

KB

Magistrat

Mangope

123

+6

86%

ZBH Alsfeld

Waban

Wille

133

+5

86%

Hohenzell, Oberöst.

Sappalott

Sampro

119

+4

87%

Neustadt/Aisch

Solero PP

Solo

109

+4

86%

Neustadt/Aisch

Weyden *TA

Wyoming

129

+3

82%

Höchstädt

Ecuador

Endo

126

+3

82%

Greifenberg

Der Mangope Sohn Magistrat (MV: Zahner) legt in der aktuellen Zuchtwertschätzung den größten Sprung hin und kann seinen GZW um +6 Punkte steigern. Seine Töchter verbessern ihre etwas schwächere Milchleistung (+155kg), vorallem aber kann Magistrat im Fleischwert (+7) und den einzelnen Teilzuchtwerten Nettozunahme, Ausschlachtung und Handelsklasse punkten. Er überzeugt zudem in guten Fitness und Eutergesundheitswerten.
Mit Waban und Weyden*TA konnten diesmal gleich zwei der Neueinsteiger der August-ZWS ihre Zuchtwerte deutlich steigern. Waban kann sich im Segment der Geprüften überzeugend in Szene setzen und seinen schon hervorragenden GZW noch einmal anheben. Vorallem in den sekundären Merkmalen Fitness, Eutergesundheit und Fruchrbarkeit zeichnet sich seine Nachzucht aus. Die gut rahmigen Kühe haben sehr hohe Trachten und können sich mit ordentlichen Eutern präsentieren. Leider verliert er im Fundament (-9).
Mit Wyoming und Gebalot sind in Weyden nicht alltägliche Linien kombiniert. In der Milchleistung legen die mittelrahmigen Töchter noch einmal um +137kg zu (582kg), dabei bleiben ihre Euter gesund (EGW 111, +7). Zwar ist das Merkmal Tracht sehr gut, aber die stärkere Winkelung sollte berücksichtigt werden.
Die Töchter des Sampro-Sohns Sappalott haben eine bessere Persistenz als bisher angenommen (+6), bleiben aber dennoch unterdurchschnittlich (98). Solero kann seinen Milchwert auf Grund von verbesserten Inhaltsstoffen weiter steigern. Seine Töchter verfügen zudem über ausgezeichnete Euter (116, +4)

Die Töchter von Ecuador beweisen ein enormes Durchhaltevermögen (Persistenz 121) und überzeugen in der Fitness (109,+3). Der sehr gute Fleischwert von 118 Punkten zeichnet Ecuador als kompletten Doppelnutzungsvererber aus.
 

Verlierer

Name

Vater

GZW

Veränderung GZW

Sicherheit GZW

Station

Everest

Ermut

126

-9

97%

Höchstädt

Vulkan

Rumgo

118

-7

92%

Hohenzell, Oberöst.

Wurzl

Wal

124

-6

93%

Genostar, Niederöst.

Estland *TA

Ermut

118

-6

86%

Bayern-Genetik

Weltenburg

Wyoming

124

-5

93%

Greifenberg

Vulkan konnte seine hohe Milchleistung (-130kg) und vorallem seine Eiweißverbung (-0,13%) nicht ganz bestätigen, was ihm Einbußen im Milchwert beschert. Zudem verliert er deutlich im Fitness-Wert (98,-6), in dem sich die unterdurchschnittlichen Zuchtwerte für Nutzungsdauer, Persistenz und Fruchtbarkeit wiederspiegeln.
Der bereits verstärkt eingesetzte und typische Wal-Sohn Wurzl mus die Zugewinne der August-ZWS im GZW und in der Fitness wieder hergeben. Trotz Einbußen im Fitness (-4,118) und Vitalitätszuchwert (-3,112) vererbt er sich darin immer noch sehr gut.
Die inhaltsstoffstarken Vererber Estland *TA und Weltenburg verlieren beide in den Sekundärmerkmalen Fitness und Persistenz bzw. Nutzungsdauer.
 

Neueinsteiger

Name

Vater/Muttervater

GZW

GZW Sicherheit

MW

MW Sicherheit

Station

Witzbach *TA

Witzbold / Vanstein

131

79%

119

86%

Höchstädt

Whynot

Wyoming / Manitoba

130

85%

115

94%

Marktredwitz

Seewalchen *TA

Samland /Winnipeg

129

79%

113

85%

Bayern-Genetik

Waidhaus

Wildwest / Mandela

128

79%

125

85%

CRV

Wildgast *TA

Wildwest / Inder

128

80%

122

86%

CRV

Makam *TA

Mangope / Zahner

128

76%

114

82%

Bayern-Genetik

Whynot eignet sich hervorragend zur Verbesserung der Inhaltsstoffe, wobei die Milchmenge bei der Anpaarung zu beachten ist. Ausgezeichnet ist seine Fitness mit dem Top-Fruchtbarkeitswert, der sehr guten Eutergesundheit und Melkbarkeit. Charakteristisch für seine Töchter ist der knappe Rahmen und das sehr ebene Becken.
Als FH2-Anlageträger wird Seewalchen nicht ins offizielle Angebot aufgenommen. Er kann mit seinem Komplettpaket so überzeugen, dass er trotz Erbdefekt in der gezielten Paarung eingesetzt wird. 129 GZW bei guter Milchmenge und Samlandtypischen geringeren Fettprozenten machen den Euterspezialisten (121) interessant.
Die Wildwest-Söhne Waidhaus und Wildgast warten mit einer hohen Milchvererbung auf (+978 bzw. 1067 kg) und zeigen eine gute Sekundärmerkmal-Vererbung. Bei Wildgast ist auf Rahmen und Fundamente zu achten.
Makam kann vor allem durch seine Linienkombination gefallen. Mit Zahner - Engadin - Hodach führt er alternative Bullen im Pedigree. Der Kuhstamm der Züchterfamilie ist vor allem durch leistungsbereite, langlebige und unkomplizierte Kühe bekannt. Diese Eigenschaften kann Makam hoffentlich an seine Nachkommen weitergeben. 128 GZW und 125 FIT lassen auf eine solche Vererbung hoffen.

Top 5 Genomische Jungvererber

 

Name

Vater / Muttervater

GZW

Sicherheit GZW

MW

Sicherheit MW

Station

Varta

Valeur / Vogt

139

58%

128

63%

CRV

Wattking *TA

Watt / Reumut

138

60%

128

64%

Genostar, Niederöst.

Possmann

Polaroid / Everest

137

60%

128

65%

ZBH Alsfeld

Imperativ *TA

Impression /Wille

136

64%

130

70%

Höchstädt

Sisyphus *TA

Symposium / Wille

136

61%

127

65%

Höchstädt

Hinweis: *TA = Nichtträger (frei) aufgrund des Ergebnisses aus molekulargenetischen Test beim Erbfehler Arachnomelie

Hier können Sie die Topliste Fleckvieh Dezember 2016 downloaden: