Superabgabe in acht Ländern

In Deutschland müssen die Milcherzeuger voraussichtlich Strafabgaben in Höhe von 163,87 Mio. € für das Milchwirtschaftsjahr 2013/14 zahlen. In der gesamten EU beläuft sich die Summe auf etwa 409 Mio. €.

Für das Milchwirtschaftsjahr 2013/14 fallen in der Europäischen Union voraussichtlich Strafabgaben in Höhe von etwa 409 Mio. € an. Im Vorjahr waren es noch lediglich 45 Mio. € gewesen. Dies geht aus Berechnungen hervor, die am vergangenen Freitag (03.10.) der Europäischen Kommission vorgelegt wurden.

Acht Länder müssen zahlen

Die deutschen Milcherzeuger werden für das Quotenjahr 2013/14 aufgrund hoher Überlieferungen voraussichtlich 163,87 Mio. € Strafe zahlen müssen. In der Bundesrepublik wurden im vergangenen Wirtschaftsjahr etwa 30,81 Mio. t Rohmilch, korrigiert um den Fettgehalt, an die Molkereien geliefert. Die zur Verfügung stehende Quote wurde damit um 588.826 t oder 1,9 % übertroffen. Nach Informationen der Kommission sind die Zahlen offiziell noch vorläufig, dürften sich sehr wahrscheinlich aber nicht mehr ändern.
In den Niederlanden belaufen sich die Superabgaben im Milchwirtschaftsjahr 2013/14 auf 132 Mio. € und zusätzlich 900.000 € für die Überschreitung der Direktablieferungsquote. Es folgen Strafabgaben in Polen von 46 Mio. €, in Dänemark von 28 Mio. €, in Österreich von 25 Mio. €, in Irland von 10 Mio. €, in Zypern von 1,5 Mio. € und in Luxemburg von 0,8 Mio. €.
Die Milcherzeuger müssen 27 Cent/kg für Milchmengen zahlen, die über ihre Quote hinausgehen.
Superabgabe

(Bildquelle: Elite Magazin)

Weiter zurückgegangen ist im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Milchlieferanten auf insgesamt 610.434. In der EU-27 nahm sie um durchschnittliche 5,3 % ab. Sie sank in allen Ländern mit Ausnahme Irlands, wo eine Zunahme um 3,2 % verzeichnet wurde. In Deutschland waren mit 76.190 Lieferanten 4,3 % weniger registriert als noch 2012/13. Mit über einem Drittel sind die meisten Milchlieferanten in Polen und Rumänien ansässig mit allerdings unterdurchschnittlichen Betriebsgrößen. Am Milchaufkommen in der EU-28 haben sie gemeinsam einen Anteil von 7,2 Prozent.