Rinderreport Baden-Württemberg 2012

Nur bei sehr guten Milchleistungen konnte im Wirtschaftsjahr 2011/12 eine Vollkostendeckung erzielt werden. Das kalkulatorische Betriebszweigergebnis (BZE) schwankt im Bereich von -11,6 bis + 1,8 ct/kg um 13 ct/kg Milch!

Dem Rinderreport 2012 liegen die Daten von 445 Milchviehbetrieben der Beratungsdienste Milchviehhaltung in Baden-Württemberg mit ca. 33.000 Milchkühen (ca. 9,3 %) zugrunde. Der vollkostendeckende Milchpreis lag 2011/12 im Durchschnitt aller Betriebe bei ca. 41 ct/kg, die Spannweite zwischen 35 bis 49 ct/kg in Abhängigkeit von der Milchleistung. Der Großteil der Betreibe benötigt unter Vollkostenannahme einen durchschnittlichen Milcherlös über alle Verwertungen (neben Molkereiablieferung auch Kälbermilch, Eigenverbrauch, Außerhausverkauf) von 38 bis 42 ct/kg brutto.

Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse:

  • Die durchschnittliche Bestandsgröße stieg gegenüber dem Vorjahr um zwei auf 74 Kühe. Damit liegen die ausgewerteten Betriebe deutlich über dem Landesdurchschnitt (durchschnitt 33 Kühe).
  • Die durchschnittliche Milchleistung in den konventionellen Betrieben lag mit 7.851 um 129 kg über dem Vorjahreswert (7.722 kg). Die Fett- und Eiweißmenge lag mit 597 kg/Kuh (Vorjahr 585 kg) und die durchschnittliche ECM-Leistung mit 8.017 kg über dem Vorjahr (7.864 kg). Nach Abzug von ca. 400 kg Milch für Kälber bzw. für sonstige Verwertung (Eigenverbrauch, Ab-Hof-Verkauf) ergibt sich eine durchschnittliche Anlieferungsmenge von ca. 551.000 kg/Betrieb.
  • 13 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit durchschnittlich 51 Kühen/Betrieb erreichten im Vergleich zu den  konventionellen Betrieben eine um 1.612 kg geringere Milchleistung bei einem um durchschnittlich 10 ct/kg (brutto) höheren Milchpreis (48,68 ct/kg Milch). Bei deutlich geringeren variablen Kosten lag der Deckungsbeitrag vor Grundfutter bei 2.146 € und um 177 € über dem der konventionellen Betriebe. Die variablen Kosten je kg Milch waren mit 17,7 ct/kg um 0,8 ct geringer als bei den konventionellen Betrieben. Die Ökobetriebe zeichnen sich durch viel geringere Bestandsergänzungskosten (Reproduktionsrate 26,6 %), geringere Kraft- und Mineralfutteraufwendungen, geringere variable Maschinenkosten (Weidehaltung!) sowie wesentlich geringere Tierarztkosten aus.
  • Der durchschnittliche Milchauszahlungspreis (alle Werte inkl. MwSt., bei tatsächlichen Inhaltsstoffen) ist gegenüber dem Vorjahr nahezu identisch und liegt bei 38,9 ct/kg (+0,4 ct/kg Milch). Die Milcherlöse steigen um 73 € je Kuh auf 2,972 €/Kuh.
  • Die anteiligen Nebenerlöse für Kälber, Alt- und Zuchtkühe und Bestandsveränderungen machen mit durchschnittlich 528 €/Kuh ca. 15 % der gesamten Leistungen je Kuh aus. Der durchschnittliche Deckungsbeitrag stieg um 88 € auf 1.969 €/Kuh bzw. 25,1 ct/kg Milch (+0,7 ct/kg) an.
  • Die 25 % erfolgreichen Betriebe (sortiert nach DB vor Grundfutter) erzielten eine wesentlich höhere Milchleistung (+988 kg über dem Durchschnitt) bei nur 20 € höheren variablen Kosten. Dies resultiert in einem um 469 €/Kuh höheren Deckungsbeitrag (2.438 €/Kuh). Die Spannweite beim DB zwischen dem oberen und unteren Viertel beträgt 926 €/Kuh bzw. 5,6 ct/kg Milch.
  • Die Grundfutterleistung ist in diesem Jahr weiter angestiegen (+194 kg auf 3.680 kg/Kuh), die verfütterte Kraftfuttermenge sank von 278 auf 272 g/kg Milch.
  • Die durchschnittliche Reproduktionsrate (Abgangsrate korrigiert um Zuchtviehabgänge und Bestandsveränderungen) hat sich mit 28,8 % (Vorjahr 29,0 %) ebenso wie die kalkulierte Lebensleistung mit 30.287 kg (Vorjahr 29.955 kg) leicht verbessert. Die durchschnittlichen Verlustraten betragen 3,7 % bei Kühen und 10,0 % bei Kälbern, die Zellzahlen sind mit 201.000 gegenüber dem Vorjahr um ca. 9 % gestiegen (185.000).

  • Die durchschnittliche Bestandsgröße stieg gegenüber dem Vorjahr um zwei auf 74 Kühe. Damit liegen die ausgewerteten Betriebe deutlich über dem Landesdurchschnitt (durchschnitt 33 Kühe).
  • Die durchschnittliche Milchleistung in den konventionellen Betrieben lag mit 7.851 um 129 kg über dem Vorjahreswert (7.722 kg). Die Fett- und Eiweißmenge lag mit 597 kg/Kuh (Vorjahr 585 kg) und die durchschnittliche ECM-Leistung mit 8.017 kg über dem Vorjahr (7.864 kg). Nach Abzug von ca. 400 kg Milch für Kälber bzw. für sonstige Verwertung (Eigenverbrauch, Ab-Hof-Verkauf) ergibt sich eine durchschnittliche Anlieferungsmenge von ca. 551.000 kg/Betrieb.
  • 13 ökologisch wirtschaftende Betriebe mit durchschnittlich 51 Kühen/Betrieb erreichten im Vergleich zu den  konventionellen Betrieben eine um 1.612 kg geringere Milchleistung bei einem um durchschnittlich 10 ct/kg (brutto) höheren Milchpreis (48,68 ct/kg Milch). Bei deutlich geringeren variablen Kosten lag der Deckungsbeitrag vor Grundfutter bei 2.146 € und um 177 € über dem der konventionellen Betriebe. Die variablen Kosten je kg Milch waren mit 17,7 ct/kg um 0,8 ct geringer als bei den konventionellen Betrieben. Die Ökobetriebe zeichnen sich durch viel geringere Bestandsergänzungskosten (Reproduktionsrate 26,6 %), geringere Kraft- und Mineralfutteraufwendungen, geringere variable Maschinenkosten (Weidehaltung!) sowie wesentlich geringere Tierarztkosten aus.
  • Der durchschnittliche Milchauszahlungspreis (alle Werte inkl. MwSt., bei tatsächlichen Inhaltsstoffen) ist gegenüber dem Vorjahr nahezu identisch und liegt bei 38,9 ct/kg (+0,4 ct/kg Milch). Die Milcherlöse steigen um 73 € je Kuh auf 2,972 €/Kuh.
  • Die anteiligen Nebenerlöse für Kälber, Alt- und Zuchtkühe und Bestandsveränderungen machen mit durchschnittlich 528 €/Kuh ca. 15 % der gesamten Leistungen je Kuh aus. Der durchschnittliche Deckungsbeitrag stieg um 88 € auf 1.969 €/Kuh bzw. 25,1 ct/kg Milch (+0,7 ct/kg) an.
  • Die 25 % erfolgreichen Betriebe (sortiert nach DB vor Grundfutter) erzielten eine wesentlich höhere Milchleistung (+988 kg über dem Durchschnitt) bei nur 20 € höheren variablen Kosten. Dies resultiert in einem um 469 €/Kuh höheren Deckungsbeitrag (2.438 €/Kuh). Die Spannweite beim DB zwischen dem oberen und unteren Viertel beträgt 926 €/Kuh bzw. 5,6 ct/kg Milch.
  • Die Grundfutterleistung ist in diesem Jahr weiter angestiegen (+194 kg auf 3.680 kg/Kuh), die verfütterte Kraftfuttermenge sank von 278 auf 272 g/kg Milch.
  • Die durchschnittliche Reproduktionsrate (Abgangsrate korrigiert um Zuchtviehabgänge und Bestandsveränderungen) hat sich mit 28,8 % (Vorjahr 29,0 %) ebenso wie die kalkulierte Lebensleistung mit 30.287 kg (Vorjahr 29.955 kg) leicht verbessert. Die durchschnittlichen Verlustraten betragen 3,7 % bei Kühen und 10,0 % bei Kälbern, die Zellzahlen sind mit 201.000 gegenüber dem Vorjahr um ca. 9 % gestiegen (185.000).

Rasse spielt keine Rolle

Beim Vergleich der Rassen liegen die Deckungsbeiträge/Kuh, bereinigt um die Quotenkosten, auf einem ähnlichen Niveau (je nach Rasse: 1.735 – 1.811 €/Kuh). Bei allen Rassen ist die durchschnittliche Milchleistung gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Beim Fleckvieh (7.414 kg, +71 kg gegenüber dem Vorjahr),  bei den Holsteins (8.517 kg, +206 kg) und beim Braunvieh (7.568 kg, +160 kg).
Mit ansteigender Bestandsgröße sinkt der Arbeitszeitbedarf je Kuh und Jahr deutlich von 70 Akh (bei 40 Kühen) auf 33 Akh (bei 100 Kühen) ab. Die Vollkosten der Färsenaufzucht betragen durchschnittlich 2.181 €/Färse (Spannweite ±25 % 1.562 bis 3.702 €).

Melkroboter kostet Liquidität

26 Betriebe mit Melkroboter sind mit durchschnittlich 80 Kühen etwas größer als die Betriebe mit konventioneller Melktechnik (Durchschnitt 74 Kühe) und erzielen bei ähnlichen Inhaltsstoffen eine nur leicht höhere Milchleistung. Der Deckungsbeitrag je Kuh ist mit 1.892 € um -82 € niedriger als bei Betrieben ohne Roboter. Anmerkung: Es wurden hier gleiche Pauschalen für den Stromverbrauch angesetzt. Unterstellt man einen höheren Stromverbrauch beim Roboter, fällt der DB im Vergleich zur konventionellen Melktechnik weiter ab.

Bei der Kalkulation von Vollkosten (inkl. Kostenansatz für Stallneubau und Milchquote) liegt der zur Vollkostendeckung notwendige Milcherlös im Durchschnittsbetrieb bei 40,5 ct/kg (Vorjahr 41,0 ct/kg). Bei den weniger erfolgreichen Betrieben beträgt er 45,2 ct/kg und bei den 25 % besseren Betrieben 37,0 ct/kg (inkl. MwSt. und Quotenkosten). Die kalkulierte Arbeitsverwertung lag analog dazu bei durchschnittlich 10,35 €/Akh (unteres Viertel 3,57 € bis 17,29 €/Akh oberes Viertel).
 
Der Rinderreport kann bei der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL)