Rekordernte mit Silomais

Die deutschen Landwirte fuhren im vergangenen Jahr eine Rekordernte mit Silomais ein. Die Erntemenge wuchs um fast 21 Prozent. Die Anbaufläche wurde um knapp rund 4,4 % auf 2,092 Mio. ha ausgedehnt.

Wie aus den vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes vom Januar 2015 hervorgeht, lag die Erntemenge bei 98,6 Mio. t. So viel Silomais ernteten die Landwirte in Deutschland noch nie. Nach Angaben des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) führten die Kombination aus sehr guten Flächenerträgen und der Ausweitung der Anbaufläche zu diesem Ergebnis.
Die Erntemenge wuchs um etwa 20 Mio. t gegenüber 78,2 Mio. t im Vorjahr. 2013 ernteten die Landwirte in einem schwächeren Erntejahr im Durchschnitt knapp 390 dt/ha. 2014 sind es den Daten zufolge 470,5 dt/ha. Das entspricht einem Wachstum um fast 21 Prozent. Die Anbaufläche wurde um knapp 90.000 ha (rund 4,4 %) auf 2,092 Mio. ha in 2014 ausgedehnt.
Im Zuge der Energiewende und der Investition in Biogasanlagen stieg die Anbaufläche für Silomais in den letzten Jahren. Seit 2011 liegt sie bei über 2 Mio. ha.
Hohe Maissilagequalität
Die Maissilagen aus 2014 weisen im Durchschnitt eine hervorragende Qualität auf. Das geht aus den Untersuchungsergebnissen in den Ländern hervor. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, gaben die Niederschläge in einer für den Mais günstigen Verteilung den entscheidenden Ausschlag.
Die Kolben reiften gut ab. Die Pflanzen weisen kaum Schäden auf. Das führte in der Summe zu hohen Stärkegehalten und überdurchschnittlichen Energiegehalten. Der Gehalt an Trockenmasse liegt mit bis 36 % etwas höher als im Vorjahr. Das ist auf den höheren Kolbenanteil zurückzuführen. Er bewegt sich aber im Mittel im Orientierungsbereich für hochwertige Silagen (30 - 35 %).
Der Rohaschegehalt schwankt zwischen niedrigen 27 g/kg TM in Nordrhein-Westfalen und 40 g/kg TM in Bayern. Der Grenzwert liegt bei 40 g/kg TM. Niedrige Werte sind bei der Rohasche vorteilhaft. Sie ist vor allem in den unteren Stängelabschnitten zu finden, von daher kann eine höhere Stoppelhöhe zur Verringerung beitragen.
Der Rohproteingehalt liegt zwischen 66 g/kg TM in Nordrhein-Westfalen und 79 g/kg TM in Bayern. Der Rohfasergehalt deutet auf das Verhältnis von Kolben zu Restpflanze hin. Je niedriger der Wert, umso höher ist der Kolbenanteil. In den untersuchten Silagen traten Werte zwischen 17 % in Rheinlandi-Pfalzund 20,8 % in Hessen auf. Auch der Wert der Neutral-Detergenzienfasern (aNDFomI) trägt dazu bei, den Fasergehalt genauer zu analysieren. aNDFom deutet auf den Anteil an Zellwandmaterial hin. Ihr Wert sollte zwischen 350 und 400 liegen. Dies wird fast überall erreicht. Beim Stärkegehalt weisen die Silagen Werte zwischen 312 und 363 g/kg TM auf. Die Zielgröße liegt bei über 300. Die hohen Werte, insbesondere in Nordrhein-Westfalen, deuten wiederum auf einen hohen Kolbenanteil hin. Mit Blick auf die Energiegehalte ist ELOS, der Gehalt an enzymlösbarer organischer Substanz, ein wichtiger Gradmesser. ELOS deutet auf die Verdaulichkeit hin. Der Zielwert von 670 g/kg TM wird durchweg überschritten. Der ELOS-Wert findet wie die Werte für aNDFom und Rohfett Eingang in die Berechnung des Energiegehaltes. Er liegt mit 6,7 bis 7,1 MJ NEL/kg TM überdurchschnittlich hoch.