Elite-Herdenmanager

Wichtige Werkzeuge fürs Management

Schon zum fünften Mal findet der Elite-Herdenmanager-Kurs statt. Eine Intensivfortbildung für Betriebsleiter, Herdenmanager und Angestellte. Das Thema des ersten Moduls: Fütterung und Stoffwechsel. Lesen Sie mit welchen Werzeugen zur Verbesserung von Fütterung und Tiergesundheit sich die Teilnehmer beschäftigt haben.

Teilnehmer aus ganz Deutschland und Österreich, vom Quereinsteiger bis zum Anlagenleiter, trafen sich zum ersten Modul des 5. Elite-Herdenmanager-Kurses. Dabei wurden den kuhbegeisterten Kursteilnehmern Vorträge aber vor allem praktische Übungen zum  Thema „Fütterung und Stoffwechsel“ geboten.

Im Silo wird der Grundstein für hohe Leistungen gelegt

Mithilfe einer Wärmebildkamera, die über das Smartphone gesteuert werden kann, konnten die Kursteilnehmer die Temperatur am Silostock ermitteln. Es zeigten sich Temperatur-Schwankungen in den Bereichen, die nicht ausreichend verdichtet wurden. Je lockerer das Silo, desto schneller ist die Nacherwärmung. Die Kerntemperatur sollte um diese Jahreszeit um 20 bis 21°C liegen, wobei die Außenwände kälter sein sollten als der mittlere Bereich.
Im Silostock sollten die Kursteilnehmer auch die Häckselqualität einschätzen, also beurteilen, ob die Cracker am Häcksler die Maiskörner ausreichend angeschlagen haben. Um dies herauszufinden, empfiehlt sich ein Test im Wasserbad. Hierzu nimmt man eine Hand voll gehäckselte Maissilage und gibt diese in einen mit Wasser gefüllten Eimer. Anschließend kräftig umrühren! Oben setzen sich die Pflanzenreste ab, die Maiskörner bleiben am Boden des Behälters zurück. Das oben abgelagerte Häckselgut lässt sich mit einer Schöpfkelle abnehmen. Anschließend das restliche Wasser-Korn-Gemisch über ein Sieb gießen, so lassen sich die Körner (Verarbeitungsgrad) besser beurteilen. Alle Körner sollten stark aufgebrochen sein (nicht nur angeritzt).
Maiskorn

(Bildquelle: Elite Magazin)


Am sinnvollsten ist es natürlich diesen Test während des Häckselns regelmäßig durchzuführen. So kann man gegebenenfalls noch in den Häckselprozess (Crackereinstellung, Fahrgeschwindigkeit) eingreifen und die Qualität verbessern.

Der Frischabkalber-Check

In einem weiteren Workshop beschäftigten sich die Teilnehmer mit der Versorgung und Kontrolle der Frischmelker. Dazu gehörte zuerst eine Beurteilung der Kuh vom Futtertisch aus.
Tierkontrolle

(Bildquelle: Elite Magazin)

Beim Blick von vorne lässt sich die Pansenfüllung, die Temperatur der Ohren, der Augenglanz und die Nase beurteilen. Ist der Pansen nicht ausreichend gefüllt, kann dies ein Hinweis auf Stoffwechselstörungen oder Schmerzen sein. Auch kalte, hängende Ohren und eingefallene stumpfe Augen sind ein Hinweis hierauf.
Im Abkalbezeitraum kann der Stoffwechsel der Kuh durcheinandergeraten. Der Energiebedarf der Kuh verdoppelt sich nach der Kalbung innerhalb weniger Tage, gleichzeitig kann sie aber noch nicht so viel Futter aufnehmen um dieses Energiedefizit aufzufüllen. Dann schmelzt die frischabgekalbte Kuh Reserven ein. Ist für diese Abbauprozesse nicht ausreichend Glukose vorhanden, reichern sich Ketonkörper an. Die Kuh erkrankt an einer (subklinischen) Ketose. Mithilfe von Schnelltests lässt sich herausfinden, ob die Kuh unter einer Stoffwechselentgleisung leidet.
Ketosetest

(Bildquelle: Elite Magazin)

Deshalb testete die Gruppe mit einem digitalen Ketose-Messgerät einen Blutstropfen auf Beta-Hydroxybutyrat (Ketonkörper). Für den Bluttest am Ohr drückt man eine Vene so fest zu, bis ein Blutstau sichtbar wird. Mit einer Einmal-Mikrolanzetten mit einem Durchmesser von 2 mm sticht man die Vene an. Anschließend hält man den Teststreifen vorsichtig an den Blutstropfen.
Zur Versogung der Frischkalber gehört auch die Milchfieber-Prophylaxe. Im Herdenmanager-Kurs beschäftigten sich die Teilnehmer vor allem mit der oralen Milchfieberprophylaxe (Bolus). Diese Prophylaxe bietet sich bei Kühen mit einem hohen Milchfieberrisiko an. Dazu gehören u.a. Kühe, die Zwillinge geboren haben und/oder in die dritte Laktation starten. Zur Eingabe stellt man sich neben den Kopf der Kuh (Fressgitter) und greift seitlich in die Maulhöhle. Durch den Druck auf die Zunge, öffnet die Kuh das Maul. Dann wird der Boli-Eingeber über den Zungenwulst geschoben und der Bolus eingegeben.
Einen Einblick in die Praxistage finden Sie in der