Herdenmanagement

RZRobot: Der Zuchtwert für AMS-Tauglichkeit

Milcherzeugern, die ihre Kühe in automatischen Melksystemen (AMS) melken, wird die Bullenauswahl für „robotertaugliche“ weibliche Nachzucht künftig erleichtert. Dank des neuen und bundesweit einheitlichen Zuchtwertes RZRobot.

Auf immer mehr Milchviehbetrieben müssen die Kühe „robotertauglich“ sein. Nachdem bereits einige Zuchtorganisationen mit der Entwicklung von eigenen AMS-Indizes auf diese neuen Anforderungen reagiert haben, hat nun der Deutsche Holstein Verband (DHV) gemeinsam mit dem VIT einen einheitlichen Roboterzuchtwert veröffentlicht. Denn nur über einen bundesweit einheitlichen Index kann eine objektive Selektion der Zuchttiere nach den Kriterien der AMS-Tauglichkeit erfolgen. Der allgemeingültige RZRobot wurde erstmals zur Zuchtwertschätzung August 2014 offengelegt.

Melkbarkeit und Strich-Merkmale wichtigste Faktoren des RZRobot

Die Merkmale Melkbarkeit (RZD) und Eutergesundheit (RZS) sind mit Gewichtungen von 20 % und 15 % die Hauptgewichtungsfaktoren des neuen Melkroboter-Zuchtwertes, der sich insgesamt aus sechs der bekannten Merkmale zusammensetzt (Übersicht 1).

KO-Kriterien: Melkbarkeit, Strichplatzierung hinten und Strichlänge

Etwas besonderes ist es, dass Bullen Mindestbedingungen in den wichtigsten Merkmalen des AMS-Zuchtwertes erfüllen müssen, um den RZRobot zu erhalten. Das betrifft die Merkmale Melkbarkeit, Strichplatzierung hinten und Strichlänge (Übersicht 2), die, wenn sie unterdurchschnittlich sind, ein Melken der Kühe oder Färsen im automatischen Melksystem häufig unmöglich machen: zu lange Melkzeiten halten auf, zu eng stehende oder gekreuzte Hinterstriche oder sehr kurze Striche erlauben es dem Roboterarm nicht, oder nur mit erhöhter Fehlerquote, die Melkbecher zu platzieren. Mindestanforderungen an diese „Problemmerkmale“ sind also sinnvoll. Sie führen aber dazu, dass lediglich nur rund ein Drittel aller Bullen als „robotertauglich“ eingeschätzt und damit speziell für AMS-Betriebe empfohlen werden.