Quotenpreise im Sinkflug: Westen 15 Ct, Osten 8 Ct

Die Milchquotenpreise befinden sich im Sturzflug. Die Nachfrage lag beim Börsentermin am 1. Juli wieder über der Angebotsmenge. In den alten Bundesländern erwarb jeder Käufer durchschnittlich 43.200 kg. Großer Nachfrageüberschuss im Nordwesten – aus dem Süden fließt weiter Quote ab.

Die Milchquotenpreise sind im Vergleich zum letzten Handelstermin im April 2009 nochmals rapide gesunken. So verringerte sich der Preis für den Übertragungsbereich West von 24 Ct/kg Milch auf 15 Ct. Im Übertragungsbereich Ost halbierten sich die Milchquotenpreise nahezu. Hier fielen die Preise von 14 Ct/kg Milch auf 8 Ct.
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(Bildquelle: Elite Magazin)

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Trotz Milchpreis-Krise wurden deutschlandweit weniger Milchquoten angeboten (216,5 Mio. kg Milch) als nachgefragt (234,5 Mio. kg), obwohl die Analysten mit einem deutlichen Angebotsüberschuss gerechnet hatten.
Das Angebot lag aber deutlich hinter dem Börsentermin im April zurück. Im Übertragungsbereich West wurden 180,4 Mio. kg Milch angeboten aber 204,9 Mio. kg nachgefragt. Ein Nachfrageüberhang zeichnete sich besonders in den Übertragungsstellen NRW und Niedersachsen/Schleswig-Holstein ab. In NRW wurden 14,9 Mio kg Milch angeboten aber 36 Mio. kg nachgefragt. In Niedersachsen/Schleswig-Holstein lag die Angebotsmenge bei 72,2 Mio. kg Milch, die Nachfrage hingegen bei 86,1 Mio. kg. Ein Angebotsüberhang zeigte sich besonders stark in Bayern (Angebot: 59,9 Mio. kg, Nachfrage: 48,8 Mio. kg). Im Osten lag das Angebot mit 36,1 Mio. kg jedoch wieder über der nachgefragten Menge von 29,6 Mio.kg.
Bei dem aktuellen Milchbörsentermin haben Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Milchquote hinzu gewonnen. Quoten abgegeben haben dagegen Bayern, Niedersachsen und Hessen. Im Übertragungsgebiet Ost sind Milchquoten nach Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern geflossen. In Ostdeutschland erwarb jeder Käufer im Mittel rund 258.000 kg Quote; in den alten Bundesländern waren es durchschnittlich 43.200 kg.
Auch wenn in Niedersachsen und Schleswig-Holstein bei dieser Handelsrunde ein leichter Quotenverlust" zu verzeichnen ist, so  lässt der große Nachfrageüberschuss im Nordwesten doch vermuten, dass die Milchspezialisten im Norden weiter Gas geben und ihre Herden aufstocken. Im Süden scheint dagegen die Milch weiter auf dem Rückzug zu sein.
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