Innovationstage 2016

Pioniere zeigen ideenreiche Lösungen für die Tierhaltung

Auf den Innovationstagen in Bonn trafen sich am 25. und 26. Oktober 2016 rund 500 Wissenschaftler und Branchenvertreter und diskutieren die Zukunftsfragen im Agrarsektor. U.a. wurden dabei konkrete Lösungen für eine verbesserte Nutztierhaltung präsentiert.

Die Zukunft ins Jetzt holen“ – wie ist das möglich? Anforderungen, wie die Landwirtschaft sein soll, gibt es viele: Ressourcenschonend, zum Wohl der Tiere, gleichzeitig für Landwirte praktikabel und lohnend. Ein Patentrezept hierfür gibt es wahrlich nicht – aber engagierte Wissenschaftler und Unternehmer mit Ideen, die Teilaspekte dieses großen Ganzen lösen können. Einige dieser Pioniere"  haben auf den Innovationstagen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in Bonn diese Woche richtungsweisende Produkte, Verfahren und Dienstleistungen präsentiert, die oftmals gemeinsam mit Unternehmen aus der Industrie entwickelt wurden. Darunter fanden sich etliche Lösungen zur Verbesserung der Haltungsbedingungen und der Tieregesundheit von Rindern und Kühen:
- Smart Feeding: Entwicklung eines optischen Sensorsystems zur Erfassung des Futterverzehrs und zur bedarfsgerchten automatischen Fütterung von Rindern (LfL Bayern in Zusammenarbeit mit GEA)
- Nachhaltige, tier- und umweltgerechte Rinderhaltung durch Minderung von Ammoniakemissionen mit Hilfe eines Ureaseinhibitors (Universität Kiel)
- Einfluss einer N-reduzierten Fütterung von Milchkühen bei Einsatz geschützter Aminosäuren auf tierische Leistungen, N-Ausscheidungen und Ausstoß klimarelevanter Gase (Universität Bonn)
- Intelligente LED-Leuchte für die Funktionsbereiche „Fresssen“, „Liegen“ und „Laufen“ in der Milchviehhaltung (LfL Bayern und Fachhochschule Bielefeld)
- Entwicklung einer Software für die Bewertung, Planung und zum Nachweis verschiedener Haltungsstrategien auf die Steigerung des Wohlbefindens von Milchkühen (Universität Bonn)
- Innovationspotenziale für Emissionsminderungen von Treibhausgasen in der Wertschöpfungskette Milch (ATB Potsdam)
- Gesundheitsmonitoring in der Aufzuchtphase als Grundstein für die nachhaltige und langfristige Verbesserung der Tiergesundheit in Milchviehbetrieben (VIT Verden)
- Stress-Reduzierung beim Melken von Färsen in automatischen Melksystemen durch Training am Phantom-Melkautomat (Universität Leipzig)
- KLAUENfitnet: Entwicklung einer Dienstleistung zur Verbesserung der Klauengesundheit von Milchkühen durch Vernetzung und Verdichtung von Daten für das Tiergesundheitsmanagement (DLQ, Bonn)
- Analyse der Lokomotion des Rindes mittels Fluoroskopie und neuartiger Druckmesssysteme zur Modifikation von Klauenpflegemethoden und zur nachhaltigen Optimierung von tierartgerechten Haltungsverfahren (Universität Leipzig)
- Entwicklung eines Anpaarungsprogrammes mit zusätzlicher Nutzung genomischer Informationen (VIT Verden)
- Entwicklung einer Züchtungsstrategie zur Reduktion des Merkmals Trinkschwäche in der Rasse Braunvieh (Förderverein Bioökonomieforschung e.V., Bonn)
- Zuchtprogramme für Hornlosigkeit beim Milch- und Zweinutzungsrind in Deutschland (Universität Gießen)
- optiKuh: Verbesserung der Haltung von Milchkühen durch Zuchtverfahren auf Futteraufnahme und Stoffwechselstabilität sowie Umweltverträglichkeit bei optimierter Fütterungsintensität und Nutzung von Stoffwechselindikatoren sowie Sensoren im Herdenmanagement (LfL Bayern)
Gefördert werden die Projekte durch das Programm zur Innovationsförderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) oder die Förderprogramme der Landwirtschaftliche Rentenbank.
Ausführliche Informationen und erste (Zwischen)Ergebnisse zu den einzelnen Projekte lesen Sie demnächst in Elite.