Nutzungsdauer von deutschen Herdbuchkühen steigt weiter

Auch in 2015 konnte sich die durchschnittliche Nutzungsdauer und Lebensleistung der Milchkühe der Rassen Holstein, Fleckvieh und Braunvieh weiter verbessern. Das zeigt die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter im aktuellen Jahresbericht.

Die Nutzungsdauer von Kühen der Rassen Holstein, Fleckvieh und Braunvieh steigt stetig an. Das zeigen die Zahlen, die im Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rinderzüchter e. V. (ADR) jetzt veröffentlicht wurden.
  • Mit knapp 37 Monaten werden Holstein- und Fleckviehkühe durchschnittlich zwei Monate länger genutzt als noch vor acht Jahren.

Damit liegt die durchschnittliche Nutzungsdauer zwar noch unter dem Optimum, nähert sich diesem jedoch stetig an. In diesem Zusammenhang ist zu berücksichtigen, dass äußere Faktoren wie die Preise für Milch sowie Schlacht- und Zuchtvieh betriebliche Entscheidungen stark beeinflussen können. Lassen sich zum Beispiel weibliche Jungtiere schlecht zur Zucht vermarkten, werden sie vermehrt zur Ergänzung des eigenen Bestandes genutzt. Die älteren Tiere werden dadurch tendenziell schneller durch junge Kühe ersetzt.
  • Mit knapp 37 Monaten werden Holstein- und Fleckviehkühe durchschnittlich zwei Monate länger genutzt als noch vor acht Jahren.

Durch die längere Nutzungsdauer ist auch die Lebensleistung der Kühe angestiegen:
  • Im Jahr 2015 haben Kühe der Rasse Holstein im Durchschnitt eine Lebensleistung von 27.600 kg Milch erreicht, Braunvieh von 27.500 kg und Fleckvieh von 23.025 kg. Diese betrug in 2007 nur 24.500 bzw. 25.700 kg und 19.834 kg Milch.

Die Zahlen zeige, dass die Rinderzucht sich intensiv mit der Tiergesundheit und Nutzungsdauer der Kühe beschäftigt. Belegt wird dies auch durch den genetischen Fortschritt in der Nutzungsdauer, der durch die Zuchtausrichtung bei allen Rassen ermöglicht wurde.
  • Im Jahr 2015 haben Kühe der Rasse Holstein im Durchschnitt eine Lebensleistung von 27.600 kg Milch erreicht, Braunvieh von 27.500 kg und Fleckvieh von 23.025 kg. Diese betrug in 2007 nur 24.500 bzw. 25.700 kg und 19.834 kg Milch.
Holstein sbt rbt

(Bildquelle: Elite Magazin)

FV BV

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als pdf-Download.
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Gesundheitsprojekte und MLP liefern wichtiges Datenmaterial für Zuchtentscheidungen

Die kritische Auseinandersetzung der Landwirte, Verbraucher, Tierärzte und Politiker mit der Nutzungsdauer und die Forderung nach einer weiteren Verbesserung wird von der Branche ernst genommen, berichtet der ADR weiter. Die Bereitschaft zur Weiterentwicklung zeige sich an einer Vielzahl von Forschungs- und Entwicklungsprojekten, die gemeinsam mit Wissenschaftlern, Rinderzüchtern und Tierärzten durchgeführt werden. Dadurch und aus der Milchleistungsprüfung erhalten die Milchviehhalter umfassende Informationen über ihre Tiere und können diese im Management und der Zucht gezielt nutzen.
  • Bei 87 % aller Milchkühe werden flächendeckend monatlich (Milchleistungsprüfung) Parameter der allgemeinen Stoffwechsellage wie das Fett-/Eiweißverhältnis und der Harnstoffgehalt in der Milch analysiert, die Anzahl an Zellen in der Milch untersucht sowie die Nutzungsdauer und Abgangsgründe erfasst.
  • Zusätzlich werden in diversen Gesundheitsprojekten Hilfsmittel entwickelt, die dem Milchviehhalter und dem Tierarzt ermöglichen, Erkrankungen zu dokumentieren und dadurch zukünftig zu reduzieren. Etwa das Projekt KuhVision des Deutschen Holstein Verband e. V. (DHV), in dem diese Daten in einer Vielzahl von Milchviehbetrieben intensiv erfasst und mit dem genetischen Profil der Kühe verknüpft werden.

  • Bei 87 % aller Milchkühe werden flächendeckend monatlich (Milchleistungsprüfung) Parameter der allgemeinen Stoffwechsellage wie das Fett-/Eiweißverhältnis und der Harnstoffgehalt in der Milch analysiert, die Anzahl an Zellen in der Milch untersucht sowie die Nutzungsdauer und Abgangsgründe erfasst.
  • Zusätzlich werden in diversen Gesundheitsprojekten Hilfsmittel entwickelt, die dem Milchviehhalter und dem Tierarzt ermöglichen, Erkrankungen zu dokumentieren und dadurch zukünftig zu reduzieren. Etwa das Projekt KuhVision des Deutschen Holstein Verband e. V. (DHV), in dem diese Daten in einer Vielzahl von Milchviehbetrieben intensiv erfasst und mit dem genetischen Profil der Kühe verknüpft werden.