Nur 30 % melken mehr als 50 Kühe

Das Bild der Milchviehhaltung in Deutschland wird allzu gerne von größeren Milchviehbetrieben geprägt. Dabei wird oft übersehen, dass die Produktionsstrukturen immer noch durch kleine Betriebsstrukturen geprägt werden.

Auffällig ist jedoch, dass nur 30 % der Milcherzeuger über eine zukunftsträchtige Bestandsgröße von mehr als 50 Milchkühen verfügen. Allerdings stehen in diesen Herden (50+) rund 55 % aller Milchkühe. Noch 43.879 (49 %) der Milcherzeuger melken weniger als 30 Kühe.
Tabelle  zu Nur 30 % melken

(Bildquelle: Elite Magazin)

Zur Viehzählung im Mai 2011 hat das Statistische Bundesamt mit rund 89.000 Betrieben etwa 5,8 Prozent weniger Milchviehhalter (- 4.528 Betriebe) ermittelt als noch im Mai 2010. Die Zahl der Milchkühe ist jedoch stabil. Das Bundesamt hat aktuell knapp 4,2 Millionen Tiere registriert. Damit errechnet sich ein Durchschnittsbestand von 47 Milchkühen pro Betrieb. In den vergangenen vier Jahren ist damit der Durchschnittsbestand um acht Kühe angewachsen.
 
 
In den letzten vier Jahren (seit 2007) hat sich die Anzahl der Milchviehbetriebe von 101.202 auf 89.000 verringert. Mit 40.842 Milchviehbetrieben ist Bayern nach wie vor das Milchland Nummer 1 in Deutschland, gefolgt von Niedersachsen mit 12.942 Betrieben und Nordrhein-Westfalen mit 8.212 Betrieben.
Grafik zu Nur 30% melken

(Bildquelle: Elite Magazin)

Wachstumsschwelle bei 100 Kühen
Zugelegt haben in den letzten Jahren die drei Größenklassen mit mehr als 100 Kühen. Deutlich gestiegen ist der Anteil der Kühe nur in der Bestandsgröße ab 100 Kühen von 2,5 % im Jahr 2007 auf jetzt 5,8 %. Erstmalig werden in der Agrarstatistik Betriebe mit 100 – 199 sowie 200 und mehr Kühen gesondert ausgewiesen. Danach wurden  auf 5.748 Höfen mehr als 100 Kühe (durchschnittlich 130 Milchkühe), auf 858 Höfen zwischen 200 und 300 Kühe (durchschnittlich 240 Milchkühe) und auf 1.046 Milchviehbetrieben mehr als 300 Kühe (durchschnittlich 538 Milchkühe) gemolken.