Niederlande: Quotenhandel bleibt auf hohem Niveau

Die hohe Nachfrage nach Milchquote hält in den Niederlanden weiter an. Ein Grund für das Interesse an der Quote ist der ungebrochene Wachstumswille der Milcherzeuger.

Auch wenn das Jahr 2015 und damit das Quotenende immer näher rückt, das Interesse der niederländischen Milcherzeuger am Quotenkauf bzw. -leasing geht nicht zurück. Nach den ermittelten Verkaufszahlen der Branchenorganisation Productshap Zuivel stagniert der Handel mit Quote zwar auf einem hohen Niveau (Übersicht 1), die geleaste Milchmenge steigt jedoch seit dem Jahr 2008 kontinuierlich an. So liegt der  Preis für Milchquote deshalb derzeit immer noch bei ca. 0,71 Ct/kg Milch (4 % Milchfett), der für Leasing-Milch zwischen 0,16 und 0,20 Ct/kg Milch.
Quoten Niederlande

(Bildquelle: Elite Magazin)

Die Möglichkeit, Milch zu leasen, nutzen besonders die Milcherzeuger, die z.B. kurzfristig ihre Ställe auslasten wollen. Milcherzeuger, die langfristig die Produktion erweitern wollen, entscheiden sich auch jetzt noch Quote zu kaufen. Nach Ansicht von Jan Kuiper, Berater bei der Gibo Gruppe, lohnt sich dieser Schritt jedoch in den wenigsten Fällen. Zwar können die MIlchviehhalter die Quote noch bis 2015 abschreiben, viele sehen jedoch nicht die Extrakosten, die durch zusätzliches Futter, Gülleabnahmeverträge und hinzu kommende Arbeit entstehen.
Viele niederländische Milcherzeuger wollen sich mit zusätzlicher Quote auch vor möglichen Lieferbegrenzungen durch Molkereien (auf Basis der Produktion vor 2015) nach dem Quotenende absichern. Betriebsberater Jan Horsmans von der Aelmans Beratungsgruppe sieht jedoch keine Hinweise aus der Molkereibranche, dass es in den Niederlanden nach 2015 eine Mengenbegrenzung geben könnte.