Milk Bucket Challenge: Die große Milchdusche

Britische Milchbauern schütten aus Protest gegen die geringen Auszahlungspreise sich große Mengen Milch über und stellen die Videos ins Internet.

Wie eine Welle brandete sie im Sommer 2014 um die Welt: Die Ice Bucket Challenge for ALS. Mit den Videos über Menschen, die sich kübelweise eiskaltes Wasser überschütteten wollte eine Selbsthilfeorganisation auf die tödlich verlaufende Erkrankung Amyotrophe Lateralsklerose  aufmerksam machen. Dabei stellten die Teilnehmer entweder ein Video von ihrer Eiswasserdusche ins Netz und nominierten weitere Personen. Diese sollten es ihnen nachmachen oder einen bestimmten Geldbetrag spenden. Viele von ihnen taten beides. Auch viele Prominente machten mit, von Bill Gates bis Helene Fischer. Bei der amerikanischen ALS Association kamen durch die Aktion 92 Millionen Euro zusammen.
Nach dem Vorbild der Ice Bucket Challenge rufen derzeit die britischen Milchbauern auf Youtube zur Milk Bucket Challenge auf. Dabei kippen sich die Landwirte von der Insel schon mal eine Traktorschaufel voll Milch über und nominieren andere es ihnen gleichzutun. Spenden gehen an die christlichorientierte Wohltätigkeitsorganisation für britische Landwirte Farm Community Network.

Supermärkte haben Milchpreise angehoben

Während der letzten Wochen haben britische Milchbauern mit Protesten gegen den Verfall der Milchpreise aufmerksam gemacht. Dabei beschränken sie sich nicht nur auf Traktorblockaden von Supermärkten, sie führten auch Kühe durch die Märkte. Jetzt haben sie auch die sozialen Medien für sich entdeckt. Mittlerweile haben die Proteste die Supermarktbetreiber, von der britischen Walmart-Tochter Asda über Morrisons bis hin zu Aldi und Lidl, dazu veranlasst, den Milchpreis in Großbritannien anzuheben - allerdings liegt der immer noch unter den geschätzten Produktionskosten von 30 Pence pro Liter.