Milchmarkt

Milchpulver - Das weiße Gold

Obwohl in der EU im ersten Halbjahr mehr Milch erfasst und verarbeitet wurden, präsentiert sich der Milchmarkt immer noch äußerst stabil. Das liegt vor allem an der enormen Nachfrage an Magermilchpulver, das am Weltmarkt besonders stark nachgefragt war und in größerem Umfang exportiert wurde.

Im ersten Halbjahr von 2011 haben die Molkereien in der EU 2,2 % mehr Milch erfasst als im Vorjahreszeitraum und entsprechend auch mehr Milchprodukte hergestellt. In allen Produktgruppen wurde die Erzeugung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ausgedehnt. Lediglich bei Vollmilchpulver war ein Rückgang um 3,2 % zu beobachten. Die Käseherstellung sowie die Produktion von Produkten des weißen Sortiments wuchsen langsamer als das Milchaufkommen. Etwas überproportional nahm das Aufkommen von Butter und Magermilchpulver zu, wobei Magermilchpulver mit einem Plus von 7,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum das stärkste Wachstum aufwies.
Array

(Bildquelle: Elite Magazin)

Die Produktionsentwicklung spiegelt auch die Absatzpotenziale wieder. Die Herstellung von Produkten des weißen Sortiments wurde dem Bedarf entsprechend leicht ausgedehnt. Die Käseproduktion wurde im zweite Quartal etwas gedrosselt, nachdem die Exportlieferungen nach Drittländern nachließen. Die Vollmilchpulverproduktion wurde an die schwächere Nachfrage vom Weltmarkt und sinkende Preise am Weltmarkt angepasst. So verblieb mehr Rohstoff für die Herstellung von Magermilchpulver, das am Weltmarkt besonders stark nachgefragt war und in größerem Umfang exportiert wurde.

Welt: Handel mit Milchprodukten im ersten Halbjahr 2011 weiter gewachsen

Der internationale Handel mit Milchprodukten ist gemessen an den Exporten der größten Exporteure im ersten Halbjahr von 2011 weiter gewachsen. Diese Entwicklung folgt auf eine kräftige Erhöhung des Handels in 2010. Bei den verschiedenen Milchprodukten war der Verlauf allerdings nicht gleichförmig. Am stärksten zugenommen haben die Lieferungen von Magermilchpulver auf den Weltmarkt. Hier haben die EU, die USA, Neuseeland, Australien und Argentinien insgesamt gut 160.000 t mehr exportiert als im Vorjahreszeitraum. Die größten Exporteure mit den deutlichsten Steigerungsraten waren die EU und die USA. Neuseeland ist bei stagnierenden Exporten auf den dritten Rang zurückgefallen, nachdem es im Vorjahreszeitraum noch die Stellung als Marktführer inne hatte. Etwas weniger stark ist der Handel mit Vollmilchpulver um ca. 120.000 t gestiegen. Hier konzentrierten sich die Absatzsteigerungen auf Neuseeland und Argentinien, während die Exporte der EU geschrumpft sind.
Array

(Bildquelle: Elite Magazin)

Der Käsehandel wuchs weniger stark als das Milchpulvergeschäft. Die weitaus größten Zuwächse konnten die USA für sich verbuchen. Auf Vorjahresniveau stagniert hat der Butterhandel, was auf dem vergleichsweise hohen Preisniveau und ein begrenztes Angebot zurückzuführen sein dürfte. Weiter zugenommen haben die Lieferungen von Molkenpulver der Hauptanbieter EU und USA.