Milchpreis-Flaute dauert mindestens ein Jahr an

Die Analysten der Rabobank kündigten in ihrem jüngsten Quartalsbericht niedrige Milchpreise für die kommenden zwölf Monate an. Sowohl die internationalen als auch die regionalen Milchmärkte werden davon betroffen sein.

Aufgrund des Rückzugs der Chinesen im Einkauf auf den internationalen Märkten und dem immer noch währenden russischen Embargo gegenüber den wichtigsten Milchproduzenten, wird sich der Preisfall am Milchmarkt in den kommenden zwölf Monaten weiter verschärfen. So lautet die Prognose im aktuellen Quartalsbericht der Rabobank. 

Gesteigerte Milchanlieferung kollidiert mit Exporteinbruch

Die höheren Milchanlieferungen hatten zur Folge, dass die internationalen Preise im zweiten Quartal beträchtlich nachgelassen haben. Aber der Rückgang wurde erst maßlos, als die gesteigerten Milchanlieferungen aus den Exportregionen mit der schwächeren Nachfrage aus China und der russischen Importsperre kollidierten. Nicht in der Lage die Nachfrageflaute mit anderen Importeuren abzufangen, hat sich der Markt so erheblich aus seinen bisherigen Strukturen verabschiedet.
Die sieben großen Exportnationen hatten ihre Milchanlieferung um 4,3 % in den drei Monaten bis Juli gesteigert, während die Nachfrage nach zusätzlicher Milch in den überschüssigen Regionen schwach blieb und der Exportüberschuss sich weiter aufbaute.
Der chinesische Importkauf kann in der zweiten Hälfte von 2014 um 75 % gegenüber dem Vorjahr abstürzen und die Nachfrage von beiden, China und Russland, wird ziemlich wahrscheinlich bis in das dritte Quartal von 2015 schwach bleiben, berichtet die Rabobank dazu.

Erholung des Milchmarktes voraussichtlich erst in einem Jahr

Es wird davon ausgegangen, dass sich das Wachstum der globalen Milchanlieferung über die kommenden zwölf Monate hin verlangsamen wird. Wie die Verlangsamung ablaufen wird, wird von den Milchpreisen in den einzelnen Regionen sowie von Auflösung der europäischen Milchquote im April 2015 und einem signifikanten Rückgang der Futterkosten abhängen.
Es wird erwartet, dass sich die internationalen sowie regionalen Preise im dritten Quartal von 2015 wieder erholen werden. Vorausgesetzt China kehrt wieder an den Markt zurück und Russland öffnet den seinen wieder.