Milchindustrie Verband sieht steigende Milchpreise

Steigende Milchpreise für Milcherzeuger und Verbraucher. Das erwartet der Milchindustrie Verband mittelfristig und berichtet von bereits gut laufenden Kontraktverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel.

Der Milchindustrie-Verband (MIV), der etwa 100 Unternehmen der deutschen Milch-und Molkereiwirtschaft repräsentiert, begründet die erwartete positive Entwicklung zum Einen damit, dass sich das Rohstoffangebot deutlich verringert hat. Das aufgrund der hohen und andauernden spätsommerlichen Temperaturen sowie dadurch, dass einige Milcherzeuger wegen der niedrigen Preise der letzten Monate dazu veranlasst worden seien, den Molkereien weniger Milch anzudienen, meint der Verband. „Diese Entwicklung ist aber nicht auf politische Entscheidungen oder geplante Maßnahmen für eine Milchmengenreduzierung auf nationaler oder europäischer Ebene zurückzuführen“, sagt Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes. Außerdem sprechen steigende Notierungen an den weltweiten Milchbörsen für eine weiter anhaltende positive Entwicklung.

Kontraktverhandlungen mit dem LEH gut angelaufen

Bereits zu Beginn des Oktobers seien größere Pakete von den Molkereien mit dem deutschen Lebensmittelhandel verhandelt worden, die mittelfristig erheblich bessere Milchpreise für den Milcherzeuger versprechen, berichtet der MIV (4.10.2016). Und zwar sei aufgrund der vereinbarten Kontraktlaufzeiten und Zahlungsziele damit zu rechnen, dass im Spätherbst noch deutlich bessere Preise erzielt würden. Laut dem MIV sei dies auch an den derzeitigen Notierungen an den Spotmärkten erkennbar, die ein positiver Indikator für anziehende Erzeugerpreise sind. Die Entwicklungen am Markt für die freie Milch sind auch ein Ausdruck davon, dass Molkereien aktuell Milch zur Erfüllung bestehender Kontrakte und in Erwartung der positiven Marktentwicklung suchen.
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