Milcherzeuger trotzen der Milchkrise.

Der Kuhbestand sank nur um 0,3 %. In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wurden sogar mehr Kühe gezählt - Amtliche Bestandsdaten für Mai 2009 auf der Basis der HIT-Datenbank.

Die Milcherzeuger in Deutschland haben trotz der zumindest für sie zuletzt sehr ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ihre Tierbestände kaum abgebaut. Das zeigen die Viehbestandsdaten vom 3. Mai 2009, die das Statistische Bundesamt auf der Basis des Herkunfts- und Informationssystems für Tiere (HIT-Datenbank) gewonnen hat. Danach verringerte sich die Zahl der im Bundesgebiet gehaltenen Kühe - ungeachtet der äußerst negativen Entwicklung auf dem Milchmarkt - nur um 12.200 Stück bzw. 0,3 %. Die neuen Bundesländer verzeichneten einen Abbau der Herden um 0,8 % auf 773.100 Stück.
Insgesamt wurden in Ostdeutschland Anfang Mai 2009 noch 4.986 Betriebe mit Milchkühen erfasst (-0,2 %); in den alten Bundesländern waren es 92.445 (-3,5 %). Somiit haben „nur“ 3,5 % Milcherzeuger die Produktion eingestellt, nicht mehr als sonst auch. Derzeit wird in der BRD noch auf 97.400 Betrieben gemolken. Milchland Nummer 1 bleibt Bayern mit 44.500 Betrieben, auf Platz 2 folgt Niedersachen mit 14.500 Herden.

Mehr Kühe in NRW und Niedersachsen

Weniger stark rückläufig als die Anzahl der Betriebe war die Zahl der Milchkühe (-0,4 %). Bundesweit werden rund 4,2 Mio. Kühe gemolken. Nach wie vor werden mit Abstand die meisten Milchkühe in Bayern (30 %) und Niedersachsen (18 %) gehalten. Mit einem Anteil von jeweils rund 9 % folgen die Bestände in Nordrhein‐Westfalen, Schleswig‐Holstein und Baden‐Württemberg. Regional entwickelte sich der Milchkuhbestand sehr uneinheitlich: Am stärksten abgestockt wurden die Herden in Baden-Württemberg (-1,9 %). In Sachsen-Anhalt nahm die Zahl der Milchkühe um 1,8 %, in Hessen um 1,6 % ab. In Bayern wurde der Bestand um 0,8 % auf 1,2 Mio. Tiere reduziert. Schleswig-Holstein meldete eine Abstockung um 0,2 % auf 358.700 Milchkühe. Auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland wurden weniger Milchkühe als vor einem Jahr gehalten.
Entgegen dem leichten Bundesminus erhöhte sich die Anzahl der Kühe in Niedersachsen um 1,1 % auf 773.200 und in Nordrhein-Westfalen sogar um 1,6 % auf 396.400 Stück. Beide Bundesländer hatten bei den vergangenen Milchquotenbörsen unter dem Strich Garantiemengen hinzugewonnen.
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(Bildquelle: Elite Magazin)