Zuchtwertschätzung Fleckvieh August 2016

Mandrin an der Spitze der Fleckviehbullen

Nachdem die Aprilschätzung voller Neuerungen und Veränderungen war, ließ es die Augustschätzung ruhig angehen. Die Spitzenpositionen bei den nachkommengeprüften Bullen übernimmt nun der bekannte und bereits gut eingesetzte Bulle Mandrin mit einem GZW von 138 Punkten. Hermann-Sohn Janda kann diesmal den größten Zuwachs im GZW aufweisen (+9 Punkte).

Hermann-Sohn Janda (MV: Rau) kann diesmal den größten Zuwachs im GZW aufweisen (+9 Punkte). Zwar ist das Leistungspotential noch im mittleren Niveau, aber die enormen Fitnesswerte bringen ihn an die Front. Mit einem Fruchtbarkeitswert von 125 sollte der Verbrauch an Samenportionen bei den Töchtern gering bleiben. Der Prüfbericht zeigt eine rahmige Nachzucht mit weit überdurchschnittlichen Eutern (118). Die Hinterbeine sind etwas stärker gewinkelt.
Maxx*TA ist über die Länder Hessen und Bayern eingesetzt worden und stammt aus der Steiermark. Sein Vater MG (MV: Rurex) war zu Beginn des genomischen Zeitalters Listenführer. Der tadellose Exterieurbericht wird durch gutes Leistungsniveau ergänzt. Bei der Anpaarung sollte die Doppelnutzung eine Rolle spielen (FW 88).
Sehr hoffnungsvoll kann die Entwicklung der Ruptal-Sohnes Ruppin beachtet werden. Als einer der besten Steiger dieser Schätzung (GZW+7, MW+6) lässt er einiges für die nächsten Schätzungen erwarten. Er ist direkt mit dem Ausnahmebullen Zauber verwandt und bringt auch ein ähnliches Vererbungsbild. Die mittelrahmigen Kühe mit etwas steilerem Hinterbein und sehr guten Eutern unterstreichen eindrucksvoll die Vererbungskraft dieser Kuhfamilie.
Bei der neuen Nummer 1 der Topliste hat alles funktioniert. Mandrin hat sich kontinuierlich auf den Thron vorgearbeitet und ist der einzige geprüfte Sohn seines Vaters Mandarin. Neben seiner sicheren Leistungsvererbung (MW 126; +1.159kg), welche auch durch gutes Persistenzverhalten unterstützt wird, kann er durch gute Töchterfruchtbarkeit und Leichtkalbigkeit punkten. Sein Einsatz als Bullenvater im letzten Jahr hat sich rentiert.
Das im April noch relativ schwach abgesicherte Leistungsniveau von Wobbler hat jetzt ein beachtliches Ergebnis erreicht. Über 200 neue Töchter bescheinigen ihm ein starkes Leistungspotential (+1.128kg) und sein MW steigt ebenso wie sein GZW um sechs Punkte.

Diese Bullen haben Punkte eingebüßt

Witsand vererbt zwar eine top Milchleistung und Melkbarkeit, verliert aber in der Fitness (96). Es offenbaren sich Schwächen bei Nutzungsdauer und Zellzahl, zudem höchste Vorsicht bei der Abkalbung (84)!
Der Rumgo-Sohn Verdi verliert 288kg Milch und damit 8 Punkte im Milchwert. Der Kalbinnenstier hat vererbt zudem ein äußerst schwaches Zentralband (75) und dürfte aufgrund seines schwachen Euterzuchtwertes nur gezielt eingesetzt werden.
Bei inhaltsstoffreicher Milch, geht es mit der Leistung der Töchter von Obolus noch einmal bergab; er vererbt nun eine negative Milchleistung von -144kg. Zudem Schwächen in der Melkbarkeit. Hervorzuheben ist die sehr gute Fitnessvererbung (126) aufgrund der sehr guten Nutzungsdauer, Töchterfruchtbarkeit und Persistenz.
Zwar ermöglichen seine alternative Linienführung und hervorragende Doppelnutzungsvererbung Humpert einen breiten Einsatz. Er vererbt eine sehr gute Milchmenge bei ordentlichen Inhaltsstoffen und sehr guter Fleischleistung. Leider offenbaren sich Schwächen in der Fitness. Er muss ordentlich Federn im Fruchtbarkeitswert lassen (79).

Nur wenige Neueinsteiger

Die Konkurrenz durch starke Neulinge ist diesmal eher bescheiden. Bester Neueinsteiger ist der Hermann-Sohn Janda (MV: Rau) der gleichzeitig auch den größten Zuwachs im GZW aufweisen kann (siehe Gewinner).
Von den vielen geprüften Wille-Söhnen hat mit Waban (MV: Zahner) der erste seinen Status als GJV verlassen und kann sich im Segment der Geprüften überzeugend in Szene setzen. Die gut rahmigen Kühe haben sehr hohe Trachten und können sich mit ordentlichen Eutern präsentieren.
Als einen recht typischen Wyoming-Sohn kann man Weyden*TA beschreiben. Über MV Gebalot sind nicht alltägliche Linien kombiniert. Die mittelrahmigen Töchter sind eher unauffällig mit kleineren, gut aufgehängten Eutern. Zwar ist das Merkmal Tracht sehr gut, aber die stärkere Winkelung sollte berücksichtigt werden.
Auch die Streik-Linie kann sich über Salvavenia*TA weiter behaupten. Der Samland-Sohn (MV: Vanstein) vererbt großrahmige Töchter mit viel Körperlänge und verspricht fest aufgehängte, haltbare Euter. Die Striche sind weit innen platziert.
Hier finden Sie die Bunte Liste Fleckvieh mit nachkommengeprüften Vererbern und Genomischen Jungvererbern zum Download: