Knallhart: Aldi kürzt Frischmilchkontrakte um 8,5 %

Die Molkereien mussten nach ersten Berichten hohe Preisabschläge bei ersten Abschlüssen in der Weißen Linie hinnehmen. Aldi Nord scheint sich mal wieder durchgesetzt und die Messlatte deutlich nach unten verchoben zu haben.

Die Preise für Milchfrischprodukte werden ab November im deutschen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) drastisch sinken. Nach Informationen der Lebensmittelzeitung konnten die Einkäufer von Aldi in ersten Kontraktabschlüssen bei Trinkmilch Abschläge von rund 8,5 Cent durchsetzen. Auch für die weiteren Produkte der Weißen Linie soll es bei den „harten Verhandlungen" nur einen Trend gegeben haben: nach unten!
Damit fällt die Preiskorrektur so kräftig aus wie in der Milchbranche befürchtet. Letztmals zuvor verhandelt haben die Discounter und Supermarktketten im Mai diesen Jahres. Während die Verkaufspreise in den Läden vor sechs Monaten unverändert blieben, rechnen Marktteilnehmer nun mit deutlichen Abschlägen bei den Regalpreisen. Die konkreten Folgen der aktuellen Kontraktverhandlungen seien aber noch nicht abzusehen, zitiert die Lebensmittelzeitung einen Molkereimanager in ihrer Online-Ausgabe.
Die Einkäufer des LEH nutzen die derzeit schwächelnden Notierungen in der Weißen Linie bzw. der für Milcherzeugnisse an den Börsen weltweit.
So ist geformte Butter aktuell 1,30 Euro/kg billiger als im Vorjahr, am Schnittkäsemarkt lagen die Preise um gut 1 Euro/kg unter dem Niveau von 2013. Ähnlich drastisch ist die Entwicklung an den Pulvermärkten. Als Reaktion auf diese Marktschwäche senkte Aldi bereits Anfang September den Verkaufspreis für Deutsche Markenbutter um 15 Cent; Anfang Oktober setzte der Discounter den Rotstift bei zahlreichen Käseprodukten an, die um bis zu 13 Prozent billiger wurden.