In Bayern ist der Kampf um die Milch entbrannt

In Bayern kämpfen Molkereien mit zum Teil harten Bandagen um Lieferverträge. Die Nachfrage der Molkereien steigt stetig, das könnte bald zu einer Verbesserung der Erzeugerpreise führen. Die zunehmende Nachfrage der Molkereien nach Milch bringt die Milchbauern derzeit wieder eine stärkere Verhandlungsposition am Markt, glaubt man beim BBV in München.

Diese Situation sei ein klares Indiz für die Milchbauern, dass die Preise für ihre Milch in den nächsten Monaten anstiegen, so der BBV. Um ihre Rohstoffbasis zu sichern, sollen einige Privatmolkereien (u.a. Zott, Jäger und Bergader) bereits  mit einigen Erzeugergruppen bzw. Einzellieferanten langfristige Abnahmeverträge bis zum Jahr 2016 abgeschlossen haben. Interessant dabei: Die Verträge sehen keine Mengenbegrenzung für die Landwirte vor. Bergader erfasst mittlerweile sogar Milch von 400 Lieferanten aus Österreich.
Beim Bayerischen Bauernverband (BBV) in München hellen sich deshalb so langsam die Mienen wieder auf – zumindest wenn der Blick auf den Milchmarkt gerichtet wird. Man gibt sich wieder optimistisch – auch wegen der positiven Entwicklung auf den internationalen Märkten. Die Milchauszahlungspreise werden in den nächsten Monaten wieder nach oben tendieren. Mit den in den kommenden Wochen anlaufenden Verhandlungen zwischen Molkereien und Lebensmitteleinzelhandel würden die Weichen für die Milchpreise des kompletten Jahres gestellt. Die Kontraktverhandlungen über Konsummilch, Sahne, Quark und Kondensmilch stünden bevor. Die alten Verträge laufen laut BBV am 30. April 2010 aus.
Auch die Entwicklung auf den internationalen, europäischen und nationalen Märkten lasse aber für die Milchbauern eine optimistische Prognose zu, heißt es beim BBV in München. Schließlich sei das Rohstoffangebot aus den USA, Südamerika und zum Teil auch aus Ozeanien leicht rückläufig. Hinzu komme, dass auch in der für eher keine Steigerung der Milchanlieferungen zu erwarten sei. Durch die erkennbar anziehende Weltkonjunktur werde jedoch die Nachfrage nach Milchprodukten in den Schwellenländern wieder zunehmen. Somit treffe ein insgesamt stagnierendes Milchangebot auf eine steigende Nachfrage, bilanzierte der BBV.