Holsteins aus Deutschland bleiben begehrt

Der Zuchtrinderexport Deutscher Holsteins lag in 2016 nur knapp unter dem Rekordergebnis vom Vorjahr. Insgesamt sind 79.265 Zuchtrinder aus Deutschland in 39 Länder ausgeführt worden.

Im Jahr 2016 wurden 79.265 Zuchtrinder der Rasse Deutsche Holsteins in 39 Länder exportiert, damit wurde das Vorjahresergebnis von 81.649 ins Ausland verkauften Zuchtrindern nur knapp unterschritten. Der Deutsche Holstein Verband eV. sieht mit den hohen Exportzahlen der letzten Jahre die Zufriedenheit der internationalen Abnehmer bestätigt. Nach den schwierigen Jahren 2012 und 2013 mit jeweils nur rund 50.000 exportierten Zuchtrindern, wurden nun zum dritten Mal hintereinander mehr als 75.000 Zuchtrinder an internationale Kunden geliefert. Die Verteilung der Zuchtviehexporte 2016 auf die wesentlichen Regionen ist in der Grafik unten dargestellt.

Hauptabnehmer bleiben die Türkei, Russland und Nordafrika

Der Drittland-Anteil am Gesamtergebnis ist mit 65,8 % (Vorjahr 65,5 %) annähernd konstant. Mit insgesamt 27.069 exportierten Zuchtrindern weist der EU-Binnenmarkt für 2016 einem Anteil von 34,2 % (Vorjahr 34,5 %) aus. Italien, Großbritannien, Polen, Niederlande, Belgien, Spanien und Rumänien haben jeweils mehr als 1.000 Zuchtrinder importiert. Hauptabnehmer sind Italien mit rund 27 % der EU-Exporte sowie mit jeweils 15 % Großbritannien, Polen und die Niederlande.
Export Deutsche Holsteins 2016

(Bildquelle: Elite Magazin)

Die Abnehmerländer Türkei und Russland dominieren den Drittlandmarkt und werden durch die nordafrikanischen Länder Marokko, Libanon, Ägypten und Algerien ergänzt. Usbekistan, Aserbaidschan und Turkmenistan haben ebenfalls größere Lieferungen erhalten. Ziel einiger Drittländer ist es, sich durch eine einheimische Milchproduktion vom Import von Milchprodukten unabhängiger zu machen. Auch spielt oft die Nachfrage nach regionalen, frischen Milcherzeugnissen, die nur durch eine eigene Milchproduktion vor Ort gedeckt werden kann, eine wichtige Rolle. In einzelnen Ländern gibt es daher staatliche Unterstützungsprogramme für Investitionen in die Milcherzeugung.

Gute Aussichten auch für 2017

Mittlerweile sind, bedingt durch die sich langsam erholenden Milchauszahlungspreise, die Preise für Zuchtvieh auf den monatlichen Auktionen wieder gestiegen. Dem positiven Effekt eines höheren Einkommens für den Zuchtbetrieb steht eventuell mittelfristig ein Rückgang der Zuchtviehexporte gegenüber. Für Zuchtviehexportunternehmen besteht nun die Herausforderung, unter diesen Rahmenbedingungen international konkurrenzfähige Angebote unterbreiten zu können. Nach den Gesetzen von Angebot und Nachfrage ist zurzeit jedoch für 2017 von einem positiven Exportmarkt auszugehen.
Quelle: Deutscher Holstein Verband e.V. (DHV; 28.02.2017)