Sauerländer Grünlandtag 2015

Grasuntersaat im Mais bringt Vorteile

Maisanbau kann auf manchen Standorten trotz optimaler Produktionstechnik zu Problemen führen. Dazu gehören u.a. Probleme durch Erosion sowie Stickstoffausträge und Bodenverdichtungen. Untersaaten schaffen hier nicht nur eine Abhilfe, sie fördern auch das Image.

Eine reine Mais auf Mais-Fruchtfolge hat gleich mehrere Nachteile:

  • Der unbedeckte Boden bietet im Winter kein Futter für das Bodenleben
  • Die Bodengare nimmt an
  • Die Erosionsgefahr steigt

Zusätzlich entsteht der Landwirtschaft ein Imageproblem, da die Verbraucher nicht gerne brach liegende Böden sehen.
  • Der unbedeckte Boden bietet im Winter kein Futter für das Bodenleben
  • Die Bodengare nimmt an
  • Die Erosionsgefahr steigt

Um diesen Problemen entgegen zu wirken, sollte eine Untersaat mit Deutschem Weidelgras oder Rotschwingel durchgeführt werden. Durch diese Untersaat verbessert sich nicht nur die Wasseraufnahme, der Boden ist auch besser befahrbar. Auch wird von den im Winter begrünten Flächen N gebunden. Ein weiterer Vorteil von Untersaaten ist, dass Mais mit Untersaat als ökologische Vorrangfläche (ÖVF) gewertet werden kann. So gelten z.B. 10 ha Mais mit Untersaat als 3 ha ÖVF. Zu beachten ist, dass alle Unkräuter und Ungräser sicher zu bekämpfen sein sollten, ohne das Mais oder Untersaat geschädigt werden! In Gebieten, in denen der Ackerfuchsschwanz als resistent gilt, sollte auf eine Untersaat verzichtet werden!
So funktioniert der Anbau
Der Rotschwingel wird schon vor Herbizideinsatz zusammen mit dem Mais gelegt. Dies ist möglich, da der Rotschwingel eine hohe Herbizidverträglichkeit aufweist. Er wird mit 20 cm Abstand zu den Maisreihen gelegt, damit er nicht mit dem Mais in Konkurrenz tritt. Eine Menge von 4 bis 5 kg/ha ist ausreichend. Diese Methode kostet etwa 19 €/ha und gilt bisher als bestes Verfahren. Allerdings muss dafür vorher die Maisdrille umgerüstet werden, was mit zusätzlichen Kosten verbunden wäre.
Das Deutsche Weidelgras wird 2 bis 3 Wochen nach Herbizideinsatz in den kniehohen Maisbestand gestreut. Die Einsaat kann mit einem pneumatischen Düngerstreuer erfolgen, mit einer Menge von etwa 20kg/ha. Die Kosten liegen bei diesem Verfahren bei ca. 90€/ha.

Im Frühjahr könnte die Untersaat mit Grubber und Pflug behandelt werden. Ein Problem dabei stellt sich allerdings Betrieben mit Feldblöcken, die nach Cross Compliance „Erosionsgefährdung Wasser“ in Kategorie 2 eingestuft wurden. Dann ist das Pflügen vor Aussaat von Reihenkulturen verboten,  die Untersaat müsste mit Glyphosat behandelt werden. Glyphosat steht allerdings schon seit einiger Zeit in der Kritik und wird auch in den Medien sehr kontrovers diskutiert. Es soll krebserregend bei Mensch und Tier sein und damit ein großes Sicherheitsrisiko darstellen. Der Einsatz würde also deutlich dem Vorhaben der Image-Verbesserung widersprechen!
Herbizid_Untersaat.JPG

(Bildquelle: Elite Magazin)

Fazit: Insgesamt überwiegen die Vorteile einer Untersaat im Mais, da durch sie eine Ertragsverbesserung zu erreichen sein sollte.