Export von Deutschen Holsteins erholt sich

Der Auslandsabsatz von Holsteinrindern aus Deutschland hat sich im vergangenen Jahr von dem Einfluss des Schmallenberg-Geschehens in 2012 und 2013 erholt. Gegenüber 2013 konnte sich der Export um 43 % auf über 75.00 Tiere steigern. Weitere Exportentwicklungen bleiben schwer einschätzbar.

Holsteinrinder aus Deutschland waren 2014 im Ausland wieder stärker gefragt. Der Deutsche Holstein-Verband (DHV) teilte mit, dass der Export gegenüber 2013 um 43 % auf insgesamt 75.146 Tiere dieser Rasse zulegte.
Im vergangenen Jahr konnte damit erstmals seit 2011 wieder die Marke von 70.000 exportierten Rindern überschritten werden, nachdem in den Jahren 2012 und 2013 das Geschehen des Schmallenberg-Virus den Auslandsabsatz deutlich gebremst hatte. Zudem erzielten die Anbieter laut DHV bei relativ stabilen Preisen einen neuen Rekordumsatz.

Russland bleibt wichtigster Drittlandskunde

Mit 40.275 Stück wurde mehr als die Hälfte der verkauften Holstein-Zuchtrinder außerhalb der EU exportiert. In vielen der Drittstaaten bestehe weiterhin eine große Nachfrage, um den Milchkuhbestand und die Milchproduktion auszubauen, berichtete der Verband. Wichtigster Drittlandskunde blieb für die deutschen Holsteinexporteure, ungeachtet der sonstigen Handelsbeschränkungen im Agrarbereich, Russland.
Die Verteilung auf die wesentlichen Export-Regionen gestaltete sich folgendermaßen:
  • Drittländer (Russland, Türkei, Libanon, Kuwait, Usbekistan, Aserbaidschan) 34,8 %;
  • Nordafrika (Marokko, Algerien, Ägypten) 18,8 %;
  • EU-Mitte (Großbritannien, Belgien, Niederlande) 15,9 %;
  • EU-Ost (Polen, Kroatien, Rumänien, Mazedonien, Bulgarien) 14,8 %
  • sowie EU-Süd (Italien, Spanien, Griechenland) 15,6 %.

  • Drittländer (Russland, Türkei, Libanon, Kuwait, Usbekistan, Aserbaidschan) 34,8 %;
  • Nordafrika (Marokko, Algerien, Ägypten) 18,8 %;
  • EU-Mitte (Großbritannien, Belgien, Niederlande) 15,9 %;
  • EU-Ost (Polen, Kroatien, Rumänien, Mazedonien, Bulgarien) 14,8 %
  • sowie EU-Süd (Italien, Spanien, Griechenland) 15,6 %.

Der Verkauf von Zuchtrindern an Abnehmer im Binnenmarkt belief sich im vergangenen Jahr auf 34.871 Tiere, womit sich der Anteil der EU-Kunden auf gut 46 % belief. Wichtigstes Vermarktungsgebiet für die deutschen Anbieter war Großbritannien.

Schmallenberg-Virus hat Export deutlich aufwendiger gemacht

Weiterhin stabilisierend wirken sich die Exporte auf EU-Ebene Richtung Polen und Großbritannien aus. Südosteuropäische Länder wie Kroatien, Mazedonien und Bulgarien weisen eine zunehmende Nachfrage auf.
Für den Drittlandmarkt sind tragende Rinder insbesondere für den nordafrikanischen Raum von Interesse. In dieser Region ist allerdings immer die aktuelle Futterverfügbarkeit (Kosten für Futtermittel) und das Vorhandensein von staatlichen Unterstützungsprogrammen von entscheidender Bedeutung.
Weitere wichtige Drittländer wie Russland, Usbekistan und andere osteuropäische bzw. zentralasiatische Länder haben generell hohen Zukaufbedarf. Die aktuelle Rubelschwäche ist jedoch ein gesondertes Problem, das einzelne Ankäufe stark gefährden kann.
Wie der DHV außerdem feststellte, sind nach dem erstmaligen Auftreten des Schmallenberg-Virus im Jahr 2011 mittlerweile mit vielen Drittländern entsprechende Zusatzbescheinigungen vereinbart worden. Diese würden den Export von Zuchtrindern weiter ermöglichen, aber auch deutlich aufwendiger machen.
Insgesamt könne aufgrund der bisherigen Auftragseingänge für das laufende Kalenderjahr durchaus mit einem positiven Exportergebnis gerechnet werden. Doch werde dies, wie bereits in der Vergangenheit, auch stark von den veterinärhygienischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen abhängen. (DHV)