Interbull Zuchtwertschätzung August 2014

Höchster Neueinsteiger von Man-O-Man

Facebook von Man-O-Man steigt als höchster Neueinsteiger mit einem RZG von 150 auf Platz zwei in die Interbull-Liste ein. Planet-Söhne verlieren vor allem aufgrund überschätzter Milchleistungen. Bei den Rotbunten weckt Neueinsteiger Cardinal r mit viel Milch und guten Eutern das Interesse.

Man-O-Man, Planet und Freddie-Söhne sind die Top-Neueinsteiger

Höchster Neueinsteiger ist im August der Man-O-Man-Sohn Facebook. Er präsentiert sich mit einem RZM von 141 und einem RZE von 123 als leistungsstarker Alleskönner mit besonderen Stärken in Fundament und Fruchtbarkeit. Neagtiv fällt der maternale Kalbeverlauf auf, er liegt bei nur 91 Punkten und sollte in der Anpaarung berücksichtigt werden. Zweithöchster Einsteiger ist Altafairwa. Mit einem RZM von 140 und + 2.121 kg Milch sowie einem RZS von 118 und einem Euterzuchtwert von 116 verspricht der Planet-Sohn leistungsstarke Töchter mit gleichzeitig guten und gesunden Eutern. Etwas schwächelt der ansonsten überdurchschnittliche Bulle mit nur 98 Punkten im Fundament. Denim (Freddie) wird als der Nutzungsdauer-Spezialist eingschätzt (RZN 135). Mit einem RZS 118 und einem RZR 123 eignet er sich zur Verbesserung von Eutergesundheit und Fruchtbarkeit. Dazu weist er positive Eiweiß- und Fettprozente bei einem Plus von 1.246 kg Milch auf. Verdict verspricht mit 140 Punkten im RZM (+ 2.474 kg) viel Milch und sticht mit einer gut eingeschätzten Fruchtbarkeit von RZR 115 heraus. Gefolgt wird er von Omanoman, ähnlich wie Facebook präsentiert er sich als leistungsstarkes Gesamtpaket mit positiven Milchinhaltsstoffen. Ihm fehlt dabei der gute Fruchtbarkeitszuchtwert, er bleibt dort unterdurchschnittlich mit 99 Punkten. Gemeinsame Schwäche ist der RZKm, hier zeigt er sich mit 98 Punkten etwas besser als Facebook. Der Planet-Sohn Pampa steigt mit RZM 133, RZE 113, RZS 112 und RZR 118 als Vererber mit Potenzial für hohe Nutzungsdauer in die Interbull-Liste ein. Achtung: Negativ fällt hier der unterdurchschnittliche Kalbeverlauf mit nur 96 Punkten auf. Franchise verspricht Gutes! Mit einem super Exterieur-Zuchtwert von 125 zeigt er Töchter mit viel Körper (116), korrekten Fundamenten (118) und Eutern (119). Mit einem RZS 121 und einem RZR 123 macht er funktionale Töchter und man kann gespannt auf seinen noch austehenden Nutzungsdauer-Zuchtwert sein.
Elburn ist höchster Rotfaktor-Vererber in Deutschland
Der Gewinner der August-Zuchtwertschätzung ist der O-Man-Sohn Logan. Er steigerte sich im RZG um + 6 Punkte, die vor allem auf eine Verbesserung von sechs Punkten im Nutzungsdauer-ZW (jetzt 129), drei Punkten in der Fruchtbarkeit (jetzt 122) und fünf Punkten im Fundament (120) zurückzuführen sind. Knapp unterdurchschnittlich zeigt er sich jedoch immer noch im Euterzuchtwert (99). Gefolgt wird er von dem deutschen Mr. Burns-Sohn Elburn. Der Rotfaktorträger macht ebenfalls sechs Punkte im RZG gut und klettert von Platz 74 auf Platz 24. Er verdankt dem Aufschwung insbesondere seinem um + 9 Punkte auf 110 gestiegenen Fruchtbarkeits-ZW sowie einer besseren Milchleistung von + 74 kg auf 2.004 kg und + 0,03 Eiweiß-Prozenten. Leider bestätigt wurde sein schlechter Kalbeverlauf von nur 90 Punkten. Grafit gewann 61 kg Milch (jetzt +1.280) und konnte auch seine bereits zuvor positiven Werte für die Milchinhaltsstoffe um jeweils + 0,02 % auf + 0,15 Fettprozente und + 0.13 Eiweißprozente steigern (RZM 132). Zudem verbesserte er sich um sechs Punkte in der Fruchtbarkeit auf RZR 120. Sein guter Exterieurzuchtwert wurde bestätigt (114). Fathom kletterte dank einem Plus von 281 kg zu + 2.222 kg Milch und einem um vier Punkte verbessertem Euterzuchtwert von Platz 100 auf Platz 43, die negativen Inhaltsstoffe sanken dabei weiter. Seine Töchter schwächeln leicht in den Fundamenten, er erreicht hier jetzt noch 100 Punkte. Um jeweils vier Punkte verbesserten sich Hooray und Augustus. Der Planet-Sohn dank einer verbesserten Fruchtbarkeit und der Gibor-Sohn aufgrund einem Plus von sechs Punkten im RZS (jetzt sehr gute 124) und vier Punkten in der Fruchtbarkeit (jetzt 113).

Den gigantischen RZG von 156 konnten Picardus Töchter nicht ganz verwirklichen

Zuletzt höchster Neueinsteiger und nun größter Verlierer: Ganze 11 Punkte musst der Planet-Sohn Picardus lassen. Seine nun 168 melkenden Töchter konnten den Zuchtwert Milch von 150 leider nicht in ihrer Leistung wiedergeben, er rutschte auf einem RZM von 138 ab. Seine super Exterieur-Zuchtwerte konnten sie jedoch bestätigen (Milchtyp 121, Körper 120, Fundament 108 und Euter 114). Gefolgt wird Picardus von vier weiteren Planet-Söhnen: Auch Shalimar wurde deutlich überschätzt. Er verlor acht Punkte, dies liegt an Verlusten von sechs Punkten im RZM und sieben Punkten im Exterieur. Mit nun 117 Punkten bleibt aber trotzdem ein sehr guter Exterieur-Vererber. Schlecht bleibt es jedoch um den Kalbeverlauf bestellt, hier sackte er um drei Punkte auf unterdurchschnittliche 97 Punkte. Observer verliert sieben Punkte im RZG und fällt von Platz 23 auf Platz 226. Schuld daran sind Verluste in der Milchleistung (jetzt + 1.509 kg) und sechs Punkte weniger in der Nutzungsdauer, die bei jetzt 125 immer noch super ist. Die 130 Punkte im Euter-ZW hält er. AltaCeasar fällt aufgrund von – 233 kg auf einen RZM von 128, steigert sich allerdings um + 0,02 Eiweißprozente und um ganze 13 Punkte im Körper-ZW. Listen verliert vier Punkte, ebenfalls aufgrund nicht erreichter Versprechen in der Milchleistung. Der Rakuuna-Sohn Vhrelax verliert Punkte aufgrund von deutlich verfehlten Töchterleistungen im Exterieur. Mit 92/88/95/103 liegt sein RZE nun bei 94.

Rote Neueinsteiger versprechen Leistung und gute Euter

Die beiden höchsten Neueinsteiger bei den töchtergeprüften rotbunten Holstein-Bullen sind zwei Lawn Boy-Söhne: Cardinal r steigt mit einem RZG von 138 auf Platz 2 ein. Mit + 2.077 kg Milch, einem RZS von 118 und einem Euter-ZW von 119 verspricht er sehr leistungsfreudige Kühe. Er schwächelt im Körper-ZW mit 97 Punkten. Red Cliff zeigt mit + 1.304 kg etwas weniger Milch und ist leider auch schlechter im Exterieur, aufgrund von nur 90 Punkten im Typ und nur 84 Punkten im Fundament. Der RZS von 114 und 112 Punkte im Euter-ZW weisen auf gute Euteranlagen hin. Gefolgt werden die beiden von einem Ruacana-Sohn: Die Töchter von Rupie zeigen sich mit sehr guten Fundamenten und Eutern (je 112 Punkte). Der Bulle vererbt dazu positive Fett-und Eiweißprozente (+ 0,31 und + 0,18). Seine Schwächen liegen bisher deutlich in der Fruchtbarkeit (95) und im Kalbeverlauf (91), letzteres macht ihn für Anpaarungen auf Rinder fragwürdig. Reality verspricht gute Milchleistungen (+ 1.111 kg) und Inhaltsstoffprozente. Dabei wird er mit 112 im RZS, 106 im RZR und 113 in der Nutzungsdauer eingeschätzt, man kann funktionelle Töchter erwarten, wenn er an Rinder oder Kühe mit viel Körper und Milchtyp angepaart wird. Die Stärken des exterieurschwachen Spencer 2-Sohns Spontan liegen in Fruchtbarkeit (RZR 116) und Eutergesundheit (RZS 110) sowie in positiven Eiweißprozenten von 0,24. Er eignet sich aufgrund seines sehr guten RZKm von 111 für Anpaarungen von Rindern und Färsen mit viel Typ, guten Fundamenten und Euteranlagen.

Matip gewinnt 13 Punkte im Exterieur

Höchster Gewinner ist im August Bomar. Er konnte seinen RZM dank einem Plus von 177 kg in der Milchleistung auf +1.913 kg und positiven Eiweißprozenten, auf 135 steigern. Seine Schwächen in Körper und Fundament konnte er dagegen nur leicht auf immer noch unterdurchschnittliche 94 und 92 Punkte steigern und bleibt damit eine Anpaarungsoption für exterieurstarke Kühe. Matip konnte sich um ganze 13 Punkte im RZE verbessern, seine Töchter zeigten deutlich bessere Fundamente (+ 9 Punkte auf 123) und Körper (+ 10 Punkte auf 104) als erwartet. Damit wird er nicht nur als Leistungsvererber interessanter (+ 1.534 kg). AltaXXXRed verbessert sich ebenfalls deutlich im Exterieur (111 auf 119), durch jeweils + sieben Punkte in Fundament (jetzt 111) und Euter (jetzt 123). Der Lawn Boy-Sohn eignet sich mit einem RZS 113 zu Anpaarung von leistungsstarken Kühen mit Schwäche in der Euterqualität. Der RZKm von 113 macht ihn als Färsenbullen interessant. Der deutsche Bulle Deedle (Mr. Burns) konnte sich vor um vier Punkte im RZM steigern, mit nun +2.053 kg Milch ist er sowohl ein sehr guter Leistungsvererber als auch stark im Exterieur (RZE 116). Der Canvas-Sohn Leola verbesserte seine Vererberleistung im RZM noch weiter. Mit nun + 1.785 kg Milch und + 0,06 % Eiweiß hat er 136 Punkte im RZM. Der Fundament-ZW bleibt mit 121 sehr hoch. Seine funktionalen Merkmale RZS (93), RZN (94), RZR (98) und der Kalbeverlauf seiner Töchter erweisen sich weiter als unterdurchschnittlich. Der Spencer 2-Sohn Vidar verbessert sich leicht im RZM (jetzt 120 mit + 1.246 kg). Laron P steigerte seine, ohne hin schon starke Exterieurleistung, auf RZE 129, dank Töchtern mit korrekten Fundamenten und sehr guten Eutern. Seine vererbte Milchleistung bleibt mit + 750 kg ehr gering.

Name

Vater

Land

RZG

Veränderung

Logan

O-Man

USA

146

+6

Elburn

Mr.Burns

DEU

143

+6

Grafit

Goldwin

DFS

145

+5

Fathom

Planet

USA

141

+5

Hooray

Planet

USA

143

+4

Augustus

Gibor

NLD

140

+4

Die Verlierer verschlechtern sich vor allem in den funktionalen Merkmalen

Burton TQ geht als Verlierer aus der August-Zuchtwertschätzung. Er verschlechtert sich weiter im Exterieur (RZE 99) aufgrund einer sehr unterdurchschnittlichen Euter-Qualität seiner Töchter (86 Punkte). Auch die Fruchtbarkeit erweist sich mit 96 Punkten als schwach. Mit + 1.500 kg und + 0,21 Eiweiß-Prozenten bleibt er ein Leistungsvererber. Für Sunset R, mit guter Milchleistung (+1.482 kg, bei + 0,11 % Eiweiß) und einem sehr guten Exterieur (RZE 132) haben sich leider der RZS (91) und die Fruchtbarkeit (94) noch weiter verschlechtert, was seine Einsatzfähigkeiten deutlich einschränkt. Asterix der Inhaltsstoffvererber (+0,02 % Fett und + 0,11 % Eiweiß bei + 1.041 kg Milch) mit einer guten Eutervererbung verschlechtert sich leider weiter in den funktionalen Merkmalen (RZS 99, RZR 96 und RZKm 99). Der Malvoy-Sohn Madorty konnte seine gigantisches Versprechen von + 2.412 kg Milch nicht ganz halten, er verlor 254 kg und behält seine negativen Inhaltsstoffprozente. Mit starken Verbesserungen im Exterieur (105 Typ, 121 Körper, 122 Fundament und 109 Euter) bleibt er ein interessanter Vererber mit einer Schwäche in der Fruchtbarkeit (98).