Deutschland gehen die Exportrinder aus

Eine hohe Inlandsnachfrage nach Zuchtrindern wirkt sich deutlich auf den Export aus. So wurden in der ersten Jahreshälfte 7 000 Rinder weniger in EU- und Drittländer verkauft als noch im Vorjahreszeitraum. Der Ankaufspreis für Exportrinder steigt jedoch weiter kontinuierlich an.

Im ersten Halbjahr 2011 sind insgesamt 35 274 Holstein-Rinder und damit 7 000 Tiere weniger exportiert worden als im Vorjahreszeitraum. Das meldet der Deutsche Holstein Verband. Einen Grund hierfür sieht der Verband in der stark angestiegenen Inlandsnachfrage. Besonders das Kaufinteresse aufstockungswilliger Milchviehbetriebe würde das Angebot derzeit verknappen. Gleichzeitig steigen aber die Ankaufspreise weiter an. Der Durchschnittspreis für Exportrinder im August 2011 liegt rund 150 Euro über dem des Vorjahres. Ein Trend, der sich bereits seit dem Herbst 2010 abzeichnet.
Der Verkauf innerhalb der EU macht 40,6 % des gesamten Exports aus (Übersicht).
Innerhalb der EU ist jedoch in Südeuropa (Griechenland, Italien, Portugal und Spanien) die Nachfrage nach deutschen Zuchtrindern mit einem Exportanteil von 23,5 % am höchsten. In die östlichen EU-Länder werden 13,7 % der Holsteins exportiert. Dabei ist erstmals Polen der zweitwichtigste Abnehmer deutscher Zuchtrinder. Die stärkste Nachfrage nach deutschen Holsteins kommt mit 54,9 % jedoch weiterhin aus Drittländern. Besonders in Nordafrika und im arabischen Raum ist die Nachfrage ungebrochen (39,5 %). Dabei kamen besonders viele Kaufanfragen aus Ägypten und Kuwait. Nach Marokko wurden hingegen deutlich weniger Tiere exportiert als noch im vergangenen Jahr.
Auch für die zweite Jahreshälfte erwartet der Holstein Verband einen guten Export und damit weiter moderat ansteigende Ankaufspreise.