EU-Milchmarktbeobachtungsstelle

Das Schlimmste scheint überstanden!

Weiter nachgeben werden die Milchpreise nach Ansicht der EU-Milchmarktbeobachtungsstelle wohl nicht mehr. Von einer grundlegenden Wende am Milchmarkt wollen die Brüsseler Marktexperten aber noch nicht sprechen. Die wichtigsten Ergebnisse von der jüngsten Zusammenkunft der Milchmarktbeobachtungsstelle.

Angebot und Nachfrage bleiben noch unausgewogen, dennoch hebt sich die Stimmung am Markt langsam. „Aber niemand würde darauf wetten, dass die in den vergangenen Wochen bemerkten leichten Erholungszeichen bereits eine anhaltend positive Entwicklung ankündigen“, zog die Europäische Kommission ihr vorsichtiges Fazit nach dem jüngsten Treffen der europäischen Milchmarktbeobachtungsstelle (Milk Market Observatory, MMO) am vergangenen Mittwoch (23.9.). Die wichtigsten Ergebnisse des Treffens:

Geteilte Meinung über die Preisentwicklung im September

  • Der Erzeugerpreis für Milch lag im EU-Durchschnitt im Juli bei 29,7 Cent/l (12 % unter dem fünfjährigen Mittel). Für August wird noch ein weiterer Rückgang um 0,9 % erwartet.
  • Für Deutschland wurden für Juli, und bisher für August 27,94 Cent/l als Durchschnittspreis angegeben.
  • Über die Preisentwicklung ab September 2015 sind die Meinungen noch geteilt: Manche Experten rechnen mit zusätzlichen Abschlägen, während andere von stabilen Preisen ausgehen, auch vor dem Hintergrund der zuletzt gestiegenen Preise für Milchprodukte am Weltmarkt (insbesondere in den USA und Ozeanien).
  • Der Biomilchpreis wird den Erzeugern weiterhin bessere Erlöse bescheren.

  • Der Erzeugerpreis für Milch lag im EU-Durchschnitt im Juli bei 29,7 Cent/l (12 % unter dem fünfjährigen Mittel). Für August wird noch ein weiterer Rückgang um 0,9 % erwartet.
  • Für Deutschland wurden für Juli, und bisher für August 27,94 Cent/l als Durchschnittspreis angegeben.
  • Über die Preisentwicklung ab September 2015 sind die Meinungen noch geteilt: Manche Experten rechnen mit zusätzlichen Abschlägen, während andere von stabilen Preisen ausgehen, auch vor dem Hintergrund der zuletzt gestiegenen Preise für Milchprodukte am Weltmarkt (insbesondere in den USA und Ozeanien).
  • Der Biomilchpreis wird den Erzeugern weiterhin bessere Erlöse bescheren.

Plus 2,8 % mehr EU-Milch in den ersten vier Monaten nach Quotenverfall

  • Die EU-Milchproduktion ist in den ersten sieben Monaten in 2015 um 1,1 % gestiegen, in den ersten vier Monaten nach dem Ablauf der Milchquotenregelung jedoch um 2,8 %.
  • Dabei nahm die Produktion in 16 Mitgliedsstaaten in den ersten sieben Monaten zu und in 19 Mitgliedsstaaten zwischen April und Juli, also erst nach dem Quotenende.

  • Die EU-Milchproduktion ist in den ersten sieben Monaten in 2015 um 1,1 % gestiegen, in den ersten vier Monaten nach dem Ablauf der Milchquotenregelung jedoch um 2,8 %.
  • Dabei nahm die Produktion in 16 Mitgliedsstaaten in den ersten sieben Monaten zu und in 19 Mitgliedsstaaten zwischen April und Juli, also erst nach dem Quotenende.

Gesunkene Futterkosten bescherten nur geringfügige Besserung

  • Eine leichte Erholung für die Bruttomargen der Milchproduktion (Erlöse abzüglich Betriebskosten ohne Arbeit, Land und Kapital) haben im zweiten Quartal 2015 die sinkenden Futterkosten gebracht.
  • Die augenblicklichen Liquiditätsprobleme auf den Milchviehbetrieben bleiben dennoch bestehen. Das Anfang September angekündigte EU-Hilfspaket soll helfen diese zu überstehen.

  • Eine leichte Erholung für die Bruttomargen der Milchproduktion (Erlöse abzüglich Betriebskosten ohne Arbeit, Land und Kapital) haben im zweiten Quartal 2015 die sinkenden Futterkosten gebracht.
  • Die augenblicklichen Liquiditätsprobleme auf den Milchviehbetrieben bleiben dennoch bestehen. Das Anfang September angekündigte EU-Hilfspaket soll helfen diese zu überstehen.

Eine Markterholung zeichnet sich ab

  • Seit den vergangenen zwei Wochen zeichnete sich langsam eine Erholung am Milchmarkt ab. Auf dem Weltmarkt sind die Preise generell leicht gestiegen, besonders in Ozeanien und den USA. Die drei jüngsten Auktionen der internationalen Handelsbörse Global Dairy Trade schlossen mit zweistelligen Steigerungen im Index ab, was die Marktstimmung wieder merklich anhob.

  • Seit den vergangenen zwei Wochen zeichnete sich langsam eine Erholung am Milchmarkt ab. Auf dem Weltmarkt sind die Preise generell leicht gestiegen, besonders in Ozeanien und den USA. Die drei jüngsten Auktionen der internationalen Handelsbörse Global Dairy Trade schlossen mit zweistelligen Steigerungen im Index ab, was die Marktstimmung wieder merklich anhob.

Steigerung der Weltmilchproduktion um 1,8 Mio t im ersten Halbjahr

  • Die weltweite Milchproduktion stieg in den ersten sechs Monaten in 2015 um 1,8 Mio. t, hauptsächlich aufgrund der erhöhten europäischen (+ 833.500 t) und US-amerikanischen (+ 766.000 t) Produktion.
  • Bisher gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Produktion in der EU verringert, das Landwirtschaftsministerium der USA (USDA) hingegen erwartet einen Rückgang der weltweiten Milchmenge.
  • Die weltweiten Exporte nehmen ab, was die verringerte Nachfrage wiederspiegelt, die EU-Exporte bleiben jedoch für die meisten Milchprodukte dynamisch. 
  • Die chinesischen Importe sind zurück auf einem normalen Level, das heißt unter den Höhepunkten von 2013-2014 aber über dem Niveau von 2012.
  • Im Hinblick auf den gesunkenen Ölpreis bestehen Bedenken über die weitere Entwicklung der Nachfrage aus den ölproduzierenden Ländern, die ansonsten traditionell Milchprodukte importieren.
  • Ebenfalls bleibt offen, wie es um die noch vorhandenen Lagerbestände der importierenden Länder steht und damit um die weitere Entwicklung der Nachfrage.

  • Die weltweite Milchproduktion stieg in den ersten sechs Monaten in 2015 um 1,8 Mio. t, hauptsächlich aufgrund der erhöhten europäischen (+ 833.500 t) und US-amerikanischen (+ 766.000 t) Produktion.
  • Bisher gibt keine Anzeichen dafür, dass sich die Produktion in der EU verringert, das Landwirtschaftsministerium der USA (USDA) hingegen erwartet einen Rückgang der weltweiten Milchmenge.
  • Die weltweiten Exporte nehmen ab, was die verringerte Nachfrage wiederspiegelt, die EU-Exporte bleiben jedoch für die meisten Milchprodukte dynamisch. 
  • Die chinesischen Importe sind zurück auf einem normalen Level, das heißt unter den Höhepunkten von 2013-2014 aber über dem Niveau von 2012.
  • Im Hinblick auf den gesunkenen Ölpreis bestehen Bedenken über die weitere Entwicklung der Nachfrage aus den ölproduzierenden Ländern, die ansonsten traditionell Milchprodukte importieren.
  • Ebenfalls bleibt offen, wie es um die noch vorhandenen Lagerbestände der importierenden Länder steht und damit um die weitere Entwicklung der Nachfrage.

Abnehmende Milchanlieferungen in Frankreich und Deutschland erwartet

  • Im kurzfristigen Ausblick wurde geschätzt, dass die EU-Milchanlieferung in 2015 um 1,1 % steigt. Weiter voranschreitet die Steigerung der Milchmengen in Irland, Ungarn, Niederlanden, Spanien, Polen und Großbritannien, während rückläufige Mengen für Frankreich und Deutschland erwartet werden.
  • Die Produktion wird auch in 2016 weiter steigen, es wird jedoch nur noch ein Ansteig von nicht mehr als 0,9 % prognostiziert.
  • Die zusätzliche Milchmenge in 2015 werde in etwa 1,3 % mehr Käse (Anstieg des Lagerbestandes um 30.000 t), 7,5 % mehr Magermilchpulver ( + 25.000 t Lagerbestand) und 4 % mehr Butter ( + 5.000 t Lagerbestand) verarbeitet.

Eine Übersicht der Milchpreisentwicklungen nach Ländern und den aktuellen Bericht finden Sie auf der Internetseite der EU- Milchmarktbeobachtungsstelle.

Quelle: Europäische Milchmarktbeobachtungsstelle, MMO
  • Im kurzfristigen Ausblick wurde geschätzt, dass die EU-Milchanlieferung in 2015 um 1,1 % steigt. Weiter voranschreitet die Steigerung der Milchmengen in Irland, Ungarn, Niederlanden, Spanien, Polen und Großbritannien, während rückläufige Mengen für Frankreich und Deutschland erwartet werden.
  • Die Produktion wird auch in 2016 weiter steigen, es wird jedoch nur noch ein Ansteig von nicht mehr als 0,9 % prognostiziert.
  • Die zusätzliche Milchmenge in 2015 werde in etwa 1,3 % mehr Käse (Anstieg des Lagerbestandes um 30.000 t), 7,5 % mehr Magermilchpulver ( + 25.000 t Lagerbestand) und 4 % mehr Butter ( + 5.000 t Lagerbestand) verarbeitet.