Dänemark: Die Quotenpreise sind erneut gestiegen

Bei dem jüngsten Termin der Milchquotenbörse in Dänemark sind die Preise noch kurz vor dem Ende der europäischen Milchquote erneut gestiegen. Ähnlich wie in Deutschland versuchen die dänischen Erzeuger durch Investition in Quote die drohende Superabgabe zu mildern.

An dem August-Termin der dänischen Milchquotenbörse haben sich die Preise nochmals erhöht. Gehandelt wurde das Milchlieferrecht, den vorläufigen Auswertungen nach, mit 1,54 bis 1,59 Dänischen Kronen (DKK) pro kg, das entspricht etwa 0,21 €/kg. Noch höhere Preise wurden zuletzt nur im August 2011 mit 2,06 DKK/kg (0,28 €/kg) erreicht. Die gesamt angebotene Menge lag mit 16 Mio. kg niedriger als bei allen bisherigen Handelsterminen (Übersicht 1).

2014/2015 ist ein riskantes Jahr

Viele der dänischen Milcherzeuger befürchten anscheinend, ähnlich wie viele ihrer deutschen Kollegen (siehe Quotenbörde Juli 2014), nach dem Auslaufen der Quotenregelung nochmals eine Strafabgabe zahlen zu müssen. Sie investieren lieber in Milchquote.

Uneinigkeit in der Vorbereitung auf das Ende der Ära Milchquote

Allerdings viel bei dem jüngsten Handelstermin die gesamte Nachfrage mit 58 Mio. kg deutlich geringer aus als bei den letzten vier Handelsterminen. Das deutet darauf hin, dass die einzelnen Milcherzeuger eine sehr unterschiedliche Vorbereitung zum Ende der Milchquote hin in Erwägung ziehen, nicht jeder sieht eine Option darin, Geld in Rechte zu stecken, die in etwas mehr als einem halben Jahr der Vergangenheit angehören.
In Deutschland wird das letzte Quotenjahr 2014/15  insgesamt als sehr risikoreich eingeschätzt. Milcherzeuger die bereits in 2013/14 ihre zulässigen Mengen erheblich überliefert haben, müssen aufpassen. Nur wer im weiteren Verlauf des Quotenjahres das Vorjahresniveau unterschreiten würde, könne die Überlieferungen auf den Stand von 2013/14 begrenzen. Laut der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) spricht vieles dafür, dass die expansiven Tendenzen anhalten werden und damit die Quoten noch stärker bis März 2015 überschritten werden als im letzten Jahr, so ZMB-Geschäftsführerin Monika Wohlfarth.
Bleibt abzuwarten, wie sowohl die dänischen als auch die deutschen Milcherzeuger auf die jeweils kommende Quotenbörse im November reagieren werden.  (ZMB)