DMK: Es braucht keine Eingriffe in den freien Markt

Seit April sinkt die Anlieferungsmenge der Milcherzeuger an das Deutsche Milchkontor (DMK). Ob das an einer freiwilligen Reduzierung oder an dem Ausstieg einzelner Betriebe liegt, ist unklar. Beim DMK schlussfolgert man, dass die Marktstrukturen funktionieren.

Die von den rund 9.000 Mitgliedern des Deutschen Milchkontors angelieferte Milchmenge nimmt  seit der ersten Aprilwoche deutlich ab. Das teilte die Genossenschaftsmolkerei gestern (18.05.) in einer Pressemeldung mit. Genau seien die Liefermengen gegenüber den Vorjahreswochen von mehr als + 3,0 Prozent auf aktuell -1,0 bis -1,5 Prozent gesunken. Ob der Mengenrückgang um vier Prozent eher aus einer bewussten Reduzierung der Milchproduktion seitens der Milcherzeuger oder vornehmlich aus dem Ausstieg einzelner Mitglieder aus der Erzeugung resultiere, könne die größte Molkerei Deutschlands nicht beantworten. Nach ihren Worten reagieren die DMK-Landwirte einfach auf das Marktumfeld und drosseln ihre Mengen aus eigenem Antrieb „soweit möglich“.
Anmerkung: In der ersten Maiwoche wurde nach Angaben der Zentralen Milchmarkt Berichterstattung (ZMB) bundesweit 0,6 % mehr Milch von den Molkereien erfasst als in der Vorwoche. Der Vorsprung gegenüber dem Vorjahr hat sich in der 18. Kalenderwoche weiter auf 0,3 % verkürzt (Deutschland West: + 0,2 %; Ost: + 0,8 %).
Vor diesem Hintergrund erteilt die DMK Group Eingriffen in den Markt sowie in „funktionierende Strukturen“ in ihrer Miteilung eine klare Absage. Das Unternehmen appelliert vielmehr an die Politik, jetzt Ruhe und Umsicht zu bewahren und nicht in die Freiheit des Marktes einzugreifen. Als sinnvoll sieht das DMK jedoch die Überlegung seitens der Politik, kurzfristig weitere Gelder bereit zu stellen, um Betrieben mit Liquiditätsproblemen zu helfen und krisenbedingte, finanzielle Engpässe zu überbrücken.

Im Mai fällt DMK-Preis unter 23,8 Cent

Gleichzeitig wand sich die Genossenschaftsmolkerei an den Lebensmittelhandel. Die Märkte sollten in dieser Phase nicht ihre Marktmacht ausspielen, sondern „aufrichtige Solidarität“ mit den Landwirten zeigen sowie mehr Verantwortung für eine gesellschaftliche Wertschätzung für Milch und Milchprodukte übernehmen.
DMK zahlte seinen Erzeugern im April einen Preis von 23,8 Cent je Liter, erfuhr agrarzeitung.de weiter. „Im Mai werden wir wohl unter diesem Niveau liegen“, sagte der Sprecher mit Blick auf die gerade erst auf niedrigem Niveau abgeschlossenen Preisverhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel für die weiße Linie bis November.
Quelle: AgE, DMK, az