DBV warnt vor massiver Finanzlast für europäische Milchbauern

„Die europäischen Milchbauern werden in den beiden letzten Milchquotenjahren voraussichtlich eine Milliarde Euro an Superabgaben zahlen müssen”, warnte DBV-Vizepräsident Udo Folgart gestern in Berlin.

Enttäuscht über die mangelnde Entschlusskraft des EU-Agrarministerrats zu einer Anpassung der Milchfettkorrektur hat sich der Deutsche Bauernverband (DBV) geäußert. „Die europäischen Milchbauern werden in den beiden letzten Milchquotenjahren voraussichtlich eine Milliarde Euro an Superabgaben zahlen müssen”, warnte DBV-Vizepräsident Udo  Folgart  gestern in Berlin. Dies sei „alles andere als die von Brüssel versprochene ‚sanfte Landung‘ aus der Milchquote”, so Folgart.
Seiner Auffassung nach müssen die europäischen Milcherzeuger aber gerade jetzt ihre Betriebe „wetterfest” für den globalen Markt machen. Folgart: „Dem Milchsektor Geldmittel in Höhe von einer Milliarde Euro zu entziehen, ist kontraproduktiv und schwächt die Milchwirtschaft.” Die weltweite Nachfrage nach EU-Milchprodukten sei weiterhin gut und werde den Prognosen zufolge jährlich um gut 2 % wachsen. Die europäischen Bauern produzierten somit für vorhandene Märkte. Dies durch hohe Superabgaben zu bestrafen, sei auch aus volkswirtschaftlichen Gründen „der verkehrte Weg”. Der DBV-Vizepräsident rief dazu auf, dass Thema „Fettkorrektur” erneut auf die Tagesordnung des nächsten Agrarministerrates unter italienischer Ratspräsidentschaft zu nehmen.
Ähnlich kritisch zu der ausstehenden Entscheidung äußerten sich die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (COPA) und ländlichen Genossenschaften (COGECA). „Der globale Wettbewerb verschärft sich und wir brauchen einen starken Sektor, der auf dem Weltmarkt mithalten kann”, erklärte der Vorsitzende der COPA-Arbeitsgruppe Milch, Mansel  Raymon.
Quelle: AgE