Arla rechnet mit deutlichem Milchmengenplus

Der Vorstandsvorsitzende der Molkereigenossenschaft Arla, Peder Tuborgh, rechnet für die Zeit nach dem Milchquotenende mit einer deutlichen Produktionsausweitung der europäischen Milcherzeugung. Zudem warnt er vor einem Versuch, die Milchproduktion auf nationaler oder gar europäischer Ebene regulieren zu wollen.

Für die Zeit nach dem Milchquotenende erwartet der Vorstandsvorsitzende der international agierenden dänischen Molkereigenossenschaft Arla, Peder Tuborgh, einen spürbaren Anstieg der europäischen Milcherzeugung. Für die kommenden zwei bis drei Jahre rechne Tuborgh allein für die Arla-Molkereien mit einem Anstieg der angelieferten Milchmenge von bis zu 2 Mrd. kg.
Dies teilte er vergangene Woche beim dänischen Rinderkongress 2015 in Herning mit. In der EU werde das Wachstum vor allem über eine Produktionsausweitung in Dänemark und Deutschland erfolgen.

Milchmengenentwicklung nicht auf nationaler/europäischer Ebene regulieren

Der Arla-Vorstandschef warnte zugleich vor Versuchen, die Milchmengenentwicklung auf nationaler oder europäischer Ebene steuern zu wollen. Die Impulse für die Veränderungen der Milchmengen und -preise kämen künftig vom Weltmarkt. Dem sei es aber egal, ob beispielsweise in Dänemark einige Bauern ihre Produktion drosselten oder sogar einstellten, betonte Tuborgh.
Die Strategie von Arla wird ihm zufolge auch in Zukunft auf eine maximale Wertsteigerung für den Rohstoff sowie den Auf- und Ausbau einer möglichst breiten Produktpalette ausgerichtet sein.

Trendwende am Milchmarkt?

Unterdessen mehren sich nach Einschätzung des Konzerns die Anzeichen für eine mögliche Trendwende am Milchmarkt. In einer Mitteilung an die Genossenschaftsmitglieder verwies das Unternehmen vergangene Woche auf die deutlichen Preisaufschläge an den internationalen Handelsplätzen, die laut Arla einen Dominoeffekt auf den übrigen Produkt- und Rohstoffmärkten auslösen könnten.
Noch sei es allerdings zu früh, von einer grundlegenden Wende am Milchmarkt zu sprechen. Einer der wichtigsten Faktoren für die Marktentwicklung im weiteren Jahresverlauf sei das Verhalten der europäischen Erzeuger nach dem Auslaufen der Milchquote, erläuterte der Konzern. Derzeit sei aber immerhin der Pessimismus der zurückliegenden Monate einem „vorsichtigen Optimismus“ gewichen. (AgE)