Negative Energiebilanz ist das Problem!

Ein Energiedefizit kann zu geringen Trächtigkeitsraten führen. Denn während der Phase einer (ausgeprägten) negativen Energiebilanz ist die Qualität der Eizellen oftmals deutlich herabgesetzt.
Die Abbauprodukte, die beim Einschmelzen von Körperfett entstehen (u.a. NEFA und Ketonkörper) gelangen auch in die Follikelflüssigkeit. Eine hohe Konzentration dieser Abbauprodukte wirkt toxisch auf die Granulosazellen, wodurch z.B. die Heranreifung des Gelbkörpers und die Brunstsymptome abgeschwächt werden. Deshalb kann besonders bei Kühen mit einer starken negativen Energiebilanz der erste Eisprung nach der Kalbung nicht wie üblich in den ersten drei Laktationswochen, sondern verspätet auftreten.
Stoffwechselstörungen, insbesondere durch ho-he Ketonkörper-Konzentrationen ausgelöste Störungen des Immunsystems (starker BCS-Verlust) können zum embryonalen Frühtod beitragen. Aber auch Entzündungen, die vor der Besamung auftreten (Entzündungsherd spielt keine Rolle) hindern oftmals die befruchtete Eizelle daran, sich erfolgreich einzunisten (bis zu 30% weniger Trächtigkeiten). In solchen Fällen ist es sinnvoll, mit der Besamung abzuwarten bis die Infektionen abklingen.
Entscheidend für eine gute Fruchtbarkeit ist das schnelle Auffüllen der Energiereserven. Erreicht wird dies durch eine möglichst stabile TM-Aufnahme während der Trockenperiode und der ersten Laktationswochen.