Sind Schwergeburten vorhersehbar?
Kühe haben nach Schwergeburten oft große gesundheitliche Schwierigkeiten und Fruchtbarkeitsprobleme. Könnten Schwergeburten frühzeitig erkannt werden, könnte auf Folgeprobleme frühzeitig eingegangen werden. Wissenschaftler der British Coumbia Universität (Vancouver, Kanada) und der Cornell Universität (New York, USA) haben Parameter, die auf eine Schwergeburt hinweisen könnten, überprüft.
Dazu standen 22 HF-Kühe unter Beobachtung: Die Trockenmasse- und Wasseraufnahme sowie die Tageszeiten der Futter- und Wasseraufnahme in kg wurden dokumentiert. Zudem wurden die Steh- und Liegeperioden während der letzten 48 Stunden vor und nach der Abkalbung genau beobachtet. Ergebnisse:
Fazit: Kühe, denen wahrscheinlich eine Schwergeburt bevorsteht, zeigen in den letzten 24 Stunden vor der Abkalbung ein verändertes Verhalten (Fütteraufnahme und Liegeverhalten). Werden die Kühe in der Abkalbebox intensiv beobachtet, lassen sich eventuell Schwerkalber" noch vor der Geburt aufspüren. Eine Liegefläche mit besonders guter Einstreu und eine besonders energierecihe Ration nach der Abkalbung, kann die Problematik einer Schwergeburt mildern.
Quelle: K. L. Proudfoot, J. M. Huzzey, M. A. G. von Keyserlink
J. Dairy Sci. 92: 4937-4944, The effect of dystocia on the dry matter intake and behavior of Holstein cows.
- Insgesamt hatten 11 der 22 Kühe (50 %) eine Schwergeburt. Diese Tiere konsumierten während der letzten 48 Stunden vor dem Kalben mit 14,3 kg Trockenmasse 1,9 kg weniger als Kühe ohne Geburtsschwierigkeiten (16,2 kg).
- Innerhalb der letzten 24 Stunden vor der Kalbung nahmen Kühe mit einer Schwergeburt sogar 2,4 kg weniger TM auf (8,3 kg TM/Kuh vs. 10,9 kg TM/Kuh)
- Außerden nahmen die Schwerkalber" in den letzten 24 Stunden vor der Geburt weniger Wasser auf, dafür aber mehr in den ersten 24 Stunden nach der Geburt.
- Auch wechselten sie innerhalb der letzten 24 Stunden vor der Abkalbung öfters ihre Liege- und Stehperioden als Kühe, deren Abkalbungen ohne fremde Hilfe verliefen.
- Insgesamt hatten 11 der 22 Kühe (50 %) eine Schwergeburt. Diese Tiere konsumierten während der letzten 48 Stunden vor dem Kalben mit 14,3 kg Trockenmasse 1,9 kg weniger als Kühe ohne Geburtsschwierigkeiten (16,2 kg).
- Innerhalb der letzten 24 Stunden vor der Kalbung nahmen Kühe mit einer Schwergeburt sogar 2,4 kg weniger TM auf (8,3 kg TM/Kuh vs. 10,9 kg TM/Kuh)
- Außerden nahmen die Schwerkalber" in den letzten 24 Stunden vor der Geburt weniger Wasser auf, dafür aber mehr in den ersten 24 Stunden nach der Geburt.
- Auch wechselten sie innerhalb der letzten 24 Stunden vor der Abkalbung öfters ihre Liege- und Stehperioden als Kühe, deren Abkalbungen ohne fremde Hilfe verliefen.
Fazit: Kühe, denen wahrscheinlich eine Schwergeburt bevorsteht, zeigen in den letzten 24 Stunden vor der Abkalbung ein verändertes Verhalten (Fütteraufnahme und Liegeverhalten). Werden die Kühe in der Abkalbebox intensiv beobachtet, lassen sich eventuell Schwerkalber" noch vor der Geburt aufspüren. Eine Liegefläche mit besonders guter Einstreu und eine besonders energierecihe Ration nach der Abkalbung, kann die Problematik einer Schwergeburt mildern.
Quelle: K. L. Proudfoot, J. M. Huzzey, M. A. G. von Keyserlink
J. Dairy Sci. 92: 4937-4944, The effect of dystocia on the dry matter intake and behavior of Holstein cows.
