Neue Kennzahlen zur Eutergesundheit

Der Zusammenschluss der LKV’s in Deutschland, der DLQ, hat sich die Verbesserung der Eutergesundheit auf die Fahne geschrieben. Dazu bekommt jeder einzelne Milcherzeuger demnächst einige neue Auswertungen für seine Herde.

Heute erkrankt jede zweite Kuh einmal pro Laktation an einer Mastitis. Der Milchviehhalter muss mit Kosten von 250 bis 500 Euro rechnen, rund 83 % der Tiere müssen mit Antibiotika behandelt werden. Ziel ist daher eine Verringerung der Mastitisfälle um 50 %. Außerdem erreichen nur 21 % aller Kühe ihre Höchstleistung (4. Laktation). Bei durchschnittlich 80 % der Tiere zahlt der Landwirt also drauf!
Alle Akteure in der Herdengesundheit (Tierärzte, Landwirte, Berater, Eutergesundheitsdienste uvm.) bemühen sich bereits nach Kräften, noch fehlt jedoch ein Gesamtkonzept. Hier möchte das Projekt MilchQPlus ansetzen: die Kommunikation verbessern, die Komplexität der Faktorenkrankheit Mastitis auflösen und eine Kontinuität in der Behandlung erreichen. Dazu werden zwei Wege beschritten. Zum einen wird der MLP-Bericht weiterentwickelt, Kennzahlen zur Eutergesundheit und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen für das Betriebsmanagement kommen hinzu. Zum anderen wird ein neues Diagnosewerkzeug entwickelt. Anhand der Zelldifferenzierung in der Milch sollen die Kühe ausfindig gemacht werden können, bei denen eine Antibiotika-Therapie nicht mehr anschlagen wird (etwa 40 % aller Mastitisfälle!). So soll unnötiger Einsatz vermieden werden. Die Eutergesundheitssituation lässt sich durch die Dauer bestehender Infektionen sowie die Anzahl von Neuinfektionen gut beschreiben. Zukünftig sollen die MLP-Berichte zwar solche wichtigen Kennzahl weiterhin darstellen, jedoch auch übersichtlicher werden.