Mehr Klauenprobleme in wachsenden Herden

Mit zunehmender Herdengröße wachsen auch die Klauenprobleme. Zurückzuführen ist dies vorallem auf die geringere „Betreuungsintensität“ und einen vermehrten (sozialen) Stress, dem die Kühe in größeren Herden ausgesetzt sind.

Auf diesen einfachen Nenner lassen sich die Beobachtungen zusammenfassen, die britische Wissenschaftler der Universität Bristol zusammengetragen haben. Sie haben auf 227 Milchfarmen in England und Wales alle Milchkühe unmittelbar nach dem Verlassen des Melkstands „gescort“ (Note 0: gesund; Note 3: hochgradig lahm). 36,8 % aller Kühe wurden dabei als lahm eingestuft (Note 2 und 3).
Aufgefallen ist, dass in Boxenlaufställen sehr viele Kühe (75%) Verletzungen an den Karpalgelenken (hock swelling) aufwiesen. Weiterhin wurde bei 65 % der Tiere ein übermäßiges Klauenwachstum beobachtet.
Deutlich weniger Probleme mit lahmen Kühen hatten Betriebe, die ihre Herden in Tiefstreu-Ställen gehalten haben. Auf diesen Farmen gingen „nur etwa 25 % der Kühe lahm.
Die Ergebnisse unterstreichen eindrucksvoll, welche wichtige Rolle einem aufmerksamen Herdenmanager und dem Kuhkomfort in wachsenden Milchviehhherden bei der Sicherung der Klauengesundheit zukommen.